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Nach Verzicht auf Reise nach Peking: Swiss Olympic zeigt Verständnis für Bundesrat

Der Bundesrat wird nun bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele in China doch nicht dabei sein. Für Jürg Stahl, Präsident von Swiss Olympic, ist dieser Entscheid nachvollziehbar. 

Er bedauere den Entscheid des Bundesrates, die Begründung sei aber nachvollziehbar, erklärte Swiss Olympic-Präsident Jürg Stahl am Donnerstag in der Sendung «HeuteMorgen» von Radio SRF. «Es ist eine lange Tradition, dass ein Mitglied des Bundesrates dabei ist.» Für den früheren Zürcher SVP-Nationalrat ist indes klar: Die aussergewöhnliche Pandemiesituation sei nun etwas anderes.

Stahl glaubt nicht, dass der Bundesrat nun Corona vorschiebt, um nicht nach Peking reisen zu müssen. Die Landesregierung habe immer kommuniziert, dass es ihre Absicht sei, an die Eröffnung der Olympischen Winterspiele zu reisen. Den Verzicht müsse man nun akzeptieren.

Kein Kontakt mit Athleten

Gestern Mittwoch gab der Bundesrat bekannt, dass er nun doch nicht nach Peking fährt. Noch vor zwei Wochen hatte er erklärt, er wolle bei der Eröffnungsfeier dabei sein. Damit setzte er auch das Zeichen, dass die Schweiz dem Boykott-Aufruf einiger westlicher Staaten nicht Folge leistet.

In seiner Begründung hütet sich der Bundesrat nun denn auch davor, daran irgendwelche Zweifel aufkommen zu lassen. Seine Absage begründet der Bundesrat mit der Pandemie. Angesichts der «unsicheren Pandemie-Situation» hierzulande und da in China keine «substantiellen bilateralen Treffen» und keine Kontakte mit Athletinnen und Athleten möglich seien, verzichte der Bundesrat, heisst es in einer Mitteilung der Bundeskanzlei.

Einige Staaten schicken keine Vertreter

Unter anderem die USA, Grossbritannien und Kanada boykottieren die Spiele auf diplomatischer Ebene. Sprich: Die Athletinnen und Athleten treten in ihren Disziplinen an, Präsidenten und andere Volksvertreter bleiben den Spielen aber fern. Hintergrund sind die anhaltenden Menschenrechtsverletzungen in China.

Lange hatte sich der Bundesrat um eine Position zu dem Boykott gedruckst. Man «analysiere die Situation anhand der jüngsten Ereignisse» und werde sich zu einem späteren Zeitpunkt äussern, liess die Landesregierung noch während der Wintersession verlauten, nachdem mehrere Politiker einen Verzicht auf die China-Reise gefordert hatten. (rwa)