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Pflichtaufgabe in Kriens wird zur Kür: Der FC Aarau fegt das Schlusslicht mit 5:0 vom Platz

3:0 zur Pause, 5:0 beim Schlusspfiff: Die Mannschaft von Trainer Stephan Keller tritt im Stadion Kleinfeld vor mehr als 300 mitgereisten FCA-Fans im Stil eines Tabellenführers auf und lässt den bedauernswerten Kriensern keine Chance. Es treffen Schneider, Rrudhani, Gashi, Spadanuda und Bergsma.

Die Gefühlswelten im Krienser Stadion Kleinfeld könnten unterschiedlicher nicht sein: Hier die Gastgeber, die bisher nur ein Spiel gewinnen konnten und für die es nur noch darum geht, nicht als schlechtester Absteiger der Challenge League in die Geschichtsbücher einzugehen. Und dort der FC Aarau, nach neun Jahren zurück an der Tabellenspitze, aktuell in blendender Verfassung und mit dem grossen Ziel «Aufstieg» vor Augen.

Die Rollen beim Anpfiff sind also verteilt, doch Aussenseiter Kriens versteckt sich zu Beginn nicht etwa, sondern will seinem Publikum bei der Abschiedstournee aus dem Profifussball noch etwas bieten. Dafür kritisieren kann man die sympathischen Innerschweizer nicht – defensiv Beton anmischen bringt nun auch nichts mehr. Aber eine Klassemannschaft wie Aarau ist halt in der Lage, die kleinste Lücke in der gegnerischen Defensive gnadenlos auszunützen. Umso mehr mit Ausnahmekönnern auf dem Platz.

Ein solcher ist Randy Schneider, der 20-Jährige, der sich seit dem Herbst vom Tribünen-Stammgast zum Entscheidungsspieler entwickelt hat. Seinen Wert stellt er bereits in der 6. Minute ein weiteres Mal unter Beweis, als er von Bunjaku angespielt wird, mit einer herrlichen Finte Gegenspieler Harambasic tunnelt, sich den Ball zurechtlegt und mit einem feinen Schlenzer zum 1:0 trifft.

Die 280 Fans im Gästeblock, im Extrazug aus Aarau angereist, sind ob Schneiders Kunststücks aus dem Häuschen. Ebenso freuen sich die Spieler über den Treffer, denn die frühe Führung ist Teil des Matchplans, den Trainer Stephan Keller der Mannschaft mit auf den Weg gegeben hat.

In der neutralen Zone zwischen den Strafräumen entwickelt sich in der Folge eine ausgeglichene Partie, der Klassenunterschied zwischen Kriens und Aarau zeigt sich in den beiden Strafräumen: Während das Heimteam seine Vorstösse nicht in Grosschancen ummünzen kann, kommt Aarau praktisch mit dem zweiten Vorstoss zum 2:0: Flanke Spadanuda auf Gashi, der mit all seiner Routine und Klasse direkt auf Rrudhani ablegt – Direktschuss – Tor.

Nach 29 Minuten ist die Partie entschieden. Und als Gashi nach einem Foul an Spadanuda in der 37. Minute noch vor der Pause zum 3:0 trifft, riecht es nach Kantersieg für die Gäste.

Was besonders beeindruckt am Aarauer Auftritt: Sie sind zu keinem Zeitpunkt am Limit, haben das Geschehen aber jederzeit problemlos unter Kontrolle. Kein Vergleich zur gleichen Affiche an gleicher Stelle Mitte Dezember, als der FCA nur mit Müh und Not und dank eines starken Simon Enzler einen 2:1-Auswärtssieg einfuhr.

Der FCA-Goalie erlebt dieses Mal einen geruhsamen Abend. Nach dem Seitenwechsel gibt es lange keine Aufreger mehr, weil Aarau sich aufs Verwalten konzentriert und Kriens schlichtweg die Klasse zum Aufbäumen fehlt.

In der Schlussphase dann überschlagen sich die Ereignisse doch noch einmal: Eine Kombination der eingewechselten Balaj und Conus führt in der 85. Minute zu einem Penalty für Aarau, weil Harambasic Conus auf den Fuss steht. Ein Fall für Topskorer Kevin Spadanuda, der vom Punkt seinen 12. Saisontreffer erzielt.

Zwei Minuten sieht Kriens-Verteidiger Busset die Rote Karte nach einer Notbremse an FCA-Verteidiger Giger. Nach dem fälligen Freistoss klatscht der von Balaj getretene Ball an die Latte und von dort vor die Füsse von Bergsma, der locker leicht zum 5:0-Endresultat einschiebt.

Dank des durchs Band souveränen Auftritts festigt der FC Aarau die Tabellenspitze und liegt nach 22 Spieltagen zwei Punkte vor Verfolger Winterthur. Schon jetzt ist die Vorfreude auf das Direktduell am 11. März im Stadion Schützenwiese riesig.

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