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Lagerhäuser Aarau setzen auf Solarenergie: Ein Drittel des Strombedarfs wird auf dem eigenen Dach produziert

Die schwarz-weissen Fassaden der Lagerhäuser Aarau in Schafisheim sehen täglich Zehntausende von Autofahrern auf der A1. Von unten unsichtbar ist ein neues Projekt: Die Firma hat auf den Dächern rund 3000 Solarmodule installiert und produziert damit Strom für Hochregallager und Kühlung.

Die beiden grossen Hallen der Lagerhäuser Aarau springen ins Auge: Die markanten Fassaden der Gebäude in Schafisheim sind von der A1 und vom Zug aus gut sichtbar, die schwarz-weisse Gestaltung ist unverkennbar. Nicht zu sehen ist von unten hingegen, was sich seit kurzem auf den Dächern der Lagerhäuser-Hallen befindet: eine der grössten Solaranlagen im Aargau.

Zukünftig produzieren die Lagerhäuser Aarau rund einen Drittel des Stromverbrauchs am Standort Schafisheim selbst. Auf den Dächern der beiden Hallen wurden 3000 Solarmodule installiert, die eine Spitzenleistung von einem Megawatt aufweisen. Firmensprecher Eloy Van der Sman sagt, als Logistikdienstleister würden die Lagerhäuser Aarau eine Mitverantwortung tragen, die Umwelt mit ökologischen Massnahmen langfristig zu schützen.

«Dazu gehört ab sofort auch die emissionsfreie Erzeugung der Energie, die wir brauchen, um unsere automatischen Hochregallager zu bedienen oder die eingelagerten Waren unserer Kunden auf die erforderliche Temperatur zu kühlen.»

Mit Ampere Dynamic haben die Lagerhäuser Aarau einen Spezialisten für Solaranlagen von Unternehmen beigezogen. Mit rund 5500 Quadratmetern entspricht die durch Panels belegte Fläche der Grösse eines kleineren Fussballfeldes. Damit ist die Anlage eine der grössten im Aargau, die zur Deckung des eigenen Stromverbrauchs einer Firma dient.

Die Lagerhäuser Aarau installieren auf ihren Gebäuden in Schafisheim eine Solaranlage mit rund 3000 Panels und einem Megawatt Leistung.
Zvg/Aargauer Zeitung

Die Lagerhäuser Aarau AG sind ein Familienunternehmen mit fast 150-jähriger Tradition. Im Jahr 1873 gegründet, beschäftigt die Firma heute rund 340 Mitarbeitende und bietet an den Standorten in Schafisheim, Spreitenbach und Hunzenschwil gesamthaft über 120’000 Palettenplätze. Auch in Spreitenbach soll bald Sonnenstrom produziert werden, die Planung für eine Anlage dort läuft. Bereits in Betrieb ist die Solaranlage bei der Schwesterfirma Weinkellereien Aarau.

Fotovoltaik auch bei Weinkellereien Aarau und Cotra Autotransport Lupfig

Mutterkonzern der Lagerhäuser Aarau ist die Lagerhäuser der Centralschweiz AG, zur der unter anderem auch die Cotra Autotransport AG mit Sitz in Lupfig gehört. Dort wird laut Eloy Van der Sman ebenfalls eine Fotovoltaikanlage errichtet, was konzernweit nochmals mehr Solarstrom bringt. «Rechnet man in einer Endausbaustufe die Leistungen zusammen, die wir erzielen, wird der Konzern zu einem der grössten Fotovoltaikproduzenten der Schweiz.»

Mit der Inbetriebnahme der Solaranlage auf den Dächern erreichen die Lagerhäuser Aarau laut dem Sprecher mehr Unabhängigkeit vom Strommarkt. Van der Sman spricht von einer wartungsarmen und vor allem rentablen Energiequelle, zudem werde der Grossteil der produzierten Energie unmittelbar im eigenen Betrieb verbraucht. «Wir sparen rund 200 Tonnen CO2 pro Jahr ein, was mit dem Pflanzen von knapp 17’000 Buchenbäumen gleichzusetzen ist», vergleicht er.

Fruchthändler aus Möhlin setzt ebenfalls auf Solarstrom vom Dach

Auch im Fricktal ist vor einigen Wochen eine neue, grosse Fotovoltaikanlage in Betrieb gegangen. Auf dem Dach der Lagerhalle der Rodi Fructus AG in Möhlin wurden 2475 Module mit einer Spitzenleistung von 854 Kilowatt installiert. Von der jährlich erwarteten Energieproduktion von rund 750 Megawattstunden werden rund ein Drittel direkt von der Rodi Fructus AG vor Ort verwertet. Die lokal produzierte Sonnenenergie wird grösstenteils für die permanente Energieversorgung der Kühlaggregate verwendet.

Auf dem Dach der Rodi Fructus AG im Gewerbegebiet in Möhlin ist Ende Dezember eine Fotovoltaikanlage mit einer Spitzenleistung von 854 Kilowatt in Betrieb gegangen.

Realisiert wurde die Anlage von der AEW Energie AG im sogenannten Contracting-Verfahren, wie es in einer Mitteilung heisst. Die Energieversorgungsfirma ist dabei Bauherrin und Eigentümerin der Fotovoltaikanlage und kümmert sich um Planung, Bau, Betrieb und Unterhalt. Die Rodi Fructus AG profitiert dabei gemäss AEW von günstigen Konditionen und ist gegen Strompreisschwankungen abgesichert. Überschüssige Energie wird in das AEW-Netz zurückgespiesen.

Die Geschichte der Rodi Fructus AG reicht mehr als 100 Jahre zurück und begann mit dem Handel von Früchten und Gemüse aus aller Welt für den Schweizer Markt. Seit knapp 20 Jahren hat der Grossverteiler seinen Standort in Möhlin AG und beliefert von dort aus Schweizer Supermärkte mit frischen Früchten. Verteilung und Lagerung der Früchte benötigen viel Energie, insbesondere für die Kühlung. Mit der Solaranlage auf dem Dach der Firmenhalle werde die Kühlkette ökologischer, teilt die AEW mit.