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Pilotphase zu Ende: Wiliberg darf sein Ruftaxi behalten – und der Kanton beteiligt sich in Zukunft stärker

Der Gemeinderat Wiliberg beantragt am Donnerstag der Gemeindeversammlung, dem Budget 2023 mit einem gleichbleibenden Steuerfuss von 109 Prozent zuzustimmen. Zudem entscheiden die Stimmberechtigten unter anderem über die Beteiligung an den Kosten für die Sanierung der ARA Kölliken und einen Verpflichtungskredit von 105'000 Franken für die Gesamtrevision der Allgemeinen Nutzungsplanung.

Im Budget 2023 der Gemeinde Wiliberg resultiert ein Verlust von 175’100 Franken. Dagegen schloss die Jahresrechnung 2021 mit einem Gewinn von rund 212’000 Franken ab – 482’000 Franken besser als budgetiert. Dies war vor allem auf mehr Steuereinnahmen zurückzuführen – 57 Prozent höher als budgetiert. Offenbar rechnet der Gemeinderat nicht damit, dass so etwas wieder eintritt. Laut Gemeindeammann Patric Jakob war der grösste Teil der Mehreinnahmen auf Sondereffekte zurückzuführen. Daher hatte dieses ausserordentliche Ereignis wohl keinen Einfluss auf die Erarbeitung des Budgets 2023. Zu diesem heisst es im Traktandenbüchlein zur kommenden Gemeindeversammlung: «Der betriebliche Aufwand steigt gegenüber dem Vorjahresbudget um gut 60’000 Franken. Dagegen bleibt der betriebliche Ertrag praktisch auf dem Niveau des Budgets 2022.» Dieses wies einen Verlust von 124’800 Franken aus.

Der Kanton beteiligt sich mit 50 Prozent an den Kosten für das Ruftaxi

Den Erläuterungen zu den Budgetpositionen ist zu entnehmen, dass der Pilotversuch Ruftaxi abgelaufen ist. Das Projekt hatte der Gemeinderat im Jahr 2019 erarbeitet: Weil Wiliberg keinen ÖV-Anschluss hat, wird ein Taxi angeboten – mit Verbindungen von Wiliberg nach Bottenwil, Reiden, Reitnau sowie Zofingen und zurück. Eine Fahrt nach bzw. von Bottenwil, Reiden und Reitnau kostet die Passagiere ab dem nächsten Jahr 10 Franken (bisher: 12 Franken) und eine Fahrt nach bzw. von Zofingen 15 Franken (bisher: 24 Franken). Aus der vorliegenden Botschaft geht hervor, dass sich der Kanton ab dem Jahr 2023 mit 50 Prozent an den Restkosten beteiligt. Die andere Hälfte subventioniert die Gemeinde Wiliberg. 1953 Franken kostete sie das Ruftaxi im Jahr 2021 – als sich die Gemeinde noch mit 75 Prozent an den Restkosten beteiligen musste.

Wir haben die höheren Stromkosten von zirka 7 Rappen pro Kilowattstunde sowie den angestiegenen Heizölpreis im Budget 2023 berücksichtigt.

Patric Jakob

Gemeindeammann Wiliberg

Zudem berücksichtigt das neue Budget einen Software- und Hardware-Wechsel auf der Gemeindeverwaltung in Bottenwil sowie eine Anpassung an die neuen Strom- und Heizölpreise. Gemeindeammann Patric Jakob sagt: «Wir haben die höheren Stromkosten von zirka 7 Rappen pro Kilowattstunde sowie den angestiegenen Heizölpreis berücksichtigt.» Der Gemeinderat beantragt dem Souverän, das Budget 2023 mit einem gleichbleibenden Steuerfuss von 109 Prozent zu genehmigen.

Eine Überarbeitung der Nutzungsplanung ist längst fällig

An einer Infoveranstaltung im August orientierte der Gemeinderat über die anstehende Gesamtrevision der Allgemeinen Nutzungsplanung. Diese bildet das Instrument für die Raumentwicklung der Gemeinde während 15 Jahren. Die noch rechtskräftige Nutzungsplanung von Wiliberg wurde an der Gemeindeversammlung vom 11. Juni 1998 beschlossen – eine Überarbeitung ist somit längst fällig. Zudem soll die Bevölkerung mitwirken.  «Sobald man konkrete Aufgaben definiert hat, soll ein Aufruf an die Bevölkerung erfolgen», sagt Jakob. Per 30. Juni zählte die kleinste Gemeinde im Aargau 166 Einwohnerinnen und Einwohner.

Das leerstehende Schulhaus der Gemeinde Wiliberg wird derzeit zwischengenutzt und könnte in der Zukunft umgezont werden.
Bild: Ilir Pinto (Aufnahme vom 25. Juli 2021)

Weiter heisst es, der Gemeinderat werde die Arbeiten mit einer noch zu bildenden Planungskommission und einem beigezogenen Planungsbüro durchführen. Er rechnet mit einer Dauer von bis zu drei Jahren für den gesamten Prozess. Der Gemeinderat geht von Gesamtplanungskosten von 105’000 Franken aus – zuzüglich einer Reserve von 20 Prozent für nicht vorhersehbare Kosten. Er beantragt der Gmeind, diesem Verpflichtungskredit zuzustimmen.  «Stimmt der Souverän der Finanzierung zu, möchten wir Anfang Jahr starten», sagt der Gemeindeammann.

Es fehlt nur noch der Entscheid von Wiliberg

Weiter soll sich die Gemeinde Wiliberg mit 18’100 Franken an den Kosten für die Sanierung der ARA Kölliken beteiligen. Da diese noch rund zehn Jahre weiterbetrieben werden soll, müssen die sieben Verbandsgemeinden die dafür nötigen Investitionen von total rund 1,34 Millionen Franken gemeinsam tragen. Wilibergs Beitrag entspricht 1,35 Prozent der Kosten. Ihren Beitrag bereits gesprochen hat die Gemeinde Bottenwil an der Versammlung vom 14. November. Safenwil, Kölliken und Uerkheim sprachen ihre Beträge am Freitag und Holziken am Montag. Somit fehlt nur noch das Ja von Wiliberg.

Schliesslich beantragt der Gemeinderat, die Kreditabrechnung zur Umlegung der Kanalisations- und Sauberwasserleitung im Gebiet Berg zu genehmigen. Der Verpflichtungskredit von 54’000 Franken dazu wurde an der Gemeindeversammlung vom 11. Juni 2021 gutgeheissen. Er endete in einer Überschreitung von 13’847.25 Franken. Die Begründung dazu lautet: «Die Kreditüberschreitung hat sich ergeben, weil die Umlegung der Sauberwasserleitung in zwei Etappen erfolgen musste.»

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