Trüffelparadies Aargau – das müssen Sie über das Sammeln der wertvollen Pilze wissen
Der Trüffel ist ein knolliger Pilz, der meist unterirdisch wächst und zur Gattung «Tuber» gehört. Zum Wachsen geht er eine Verbindung mit den Feinwurzeln seiner Wirtspflanzen ein. In der Regel ist es ein Laubbaum und man geht davon aus, dass sich diese Verbindung zu beidseitig positiver Nutzung auswirkt (Symbiose). Der Trüffel ist für die Pflanze also kein Parasit und schädigt den Baum nicht.
Wie entstehen Trüffel?
Sie wachsen durch die Verbreitung der Sporen an den Wurzeln der Wirtsbäume. Bei der Fortpflanzung gibt es wie beim Menschen zwei Geschlechter. Das sind die sogenannten Trüffelsporen. Bei einer Züchtung werden auf künstliche Weise solche Sporen in die Feinwurzel injiziert, was ansonsten auf natürliche Art seinen Lauf nimmt. Nur wenn die weibliche sich mit einer männlichen Spore kreuzt, kommt es zu einer Fruchtung und der Trüffel kann wachsen.
Es kann 5 bis 10 Jahre dauern, bis die Trüffel geerntet werden können. All das und die aufwendige Suche mit ausgebildeten Trüffelhunden macht die Trüffel so teuer. Zudem muss beim Ausgraben darauf geachtet werden, dass die Bäume und Wurzeln nicht beschädigt und das Loch wieder verschlossen wird, da sonst die Symbiose zwischen Baum und Pilz zerstört werden kann, wie die Schweizerische Trüffelvereinigung auf ihrer Internetseite erklärt.
Welche Arten gibt es?
Insgesamt existieren rund 200 verschieden Trüffelarten. In der Schweiz sind ungefähr 15 davon bekannt. Am häufigsten sind Sommer-, Herbst- und Wintertrüffel zu finden. Der häufigste Trüffel in der Schweiz ist der Burgundertrüffel. Dieser ist mit circa 1 bis 2 Franken pro Gramm auch nicht besonders teuer, anders als zum Beispiel der «weisse Alba» mit rund 5 bis 10 Franken pro Gramm. Der «weisse Alba» ist in der Schweiz aber fast nicht anzutreffen.
Wo sind sie zu finden?
Der Aargau ist ein wahres Trüffelparadies. In mehreren Gebieten gibt es sogenannte Trüffel-Hotspots. Grund dafür ist der kalkhaltige Boden, der besonders im Seetal häufig vorkommt.
Wie findet man Trüffel?
Die meisten Trüffel-Sammler besitzen einen speziell dafür ausgebildeten Suchhund. Dabei spielt es auch eine wichtige Rolle, um welche Rasse es sich handelt. Der bekannteste Trüffelspürhund ist ein Lagotto Romagnolo und wird sogar «Italienischer Trüffelhund» genannt. Die Hunde müssen dabei von klein auf dazu trainiert werden, die Trüffel zu erschnüffeln.
Man kann Trüffel auch ohne Spürhund finden, aber das erfordert genaue Kenntnisse über die Fundorte und viel Erfahrung. Vereinzelt haben Personen auch die Fähigkeit, selbst zu wissen oder eben zu spüren, wo es Trüffel hat. Das benötigt jedoch sehr viel Übung und ist äusserst schwierig.
Was muss beim Sammeln beachtet werden?
Das Sammeln von Trüffeln erfordert ein spezielles Wissen und viel Geduld, und nicht jeder Spaziergang im Wald führt zum Erfolg. Die Chance, zufällig einen Trüffel zu finden, ist gering.
In der Schweiz ist das Sammeln von Trüffeln unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt. Wichtig ist, dass je nach Land unterschiedliche Bestimmungen gelten. In Deutschland stehen Trüffel beispielsweise unter Naturschutz und das Sammeln ist streng verboten. Bevor Sie mit dem Sammeln beginnen, informieren Sie sich daher am besten kurz im Internet, ob es in dem jeweiligen Gebiet erlaubt ist.(tmei/argoviatoday)