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Einem Drittel der Schweizer Bevölkerung fehlt es an Lesen-, Rechen- oder Problemlöse-Kompetenz

Der weltweite Pisa-Bericht für Erwachsene zeigt, dass die Schweiz besser ist als der internationale Durchschnitt. Trotzdem haben 1,7 Millionen Menschen Mühe mit Lesen und Rechnen.

Im internationalen Vergleich weisen die Erwachsenen in der Schweiz im Lesen, Rechnen und Problemlösen überdurchschnittliche Werte aus. Allerdings ist die Schweiz nicht Spitze wie die internationale Studie PIAAC der OECD zeigt, die heute veröffentlicht worden ist. Da haben Länder wie Finnland, Japan, Schweden und die Niederlande die Nase vorn.

In der Schweiz haben aber ungefähr 30 Prozent der 16- bis 65-jährigen in mindestens einem dieser drei Bereiche geringe Kompetenzen. Das sind doch immerhin 1,67 Millionen Menschen. Dabei gibt es grosse Unterschiede aufgrund des Bildungsniveaus, des Alters sowie unterschiedlicher Herkunft und Muttersprache.

Innerhalb der Schweiz gibt es kaum Kompetenzunterschiede zwischen den Sprach- und Grossregionen, wie der nationale Bericht des Bundesamtes für Statistik (BFS) zeigt. Einzig Zürich und Espace Mittelland liegen leicht über dem Schweizer Durchschnitt.

Zu sehen ist auch, dass die Kompetenzen mit dem Alter etwas sinken. Von den 56- bis 65-jährigen haben knapp über 30 Prozent geringe Lesekompetenzen, bei den Jungen bis 25 nur 10 Prozent. Das ist auch bei der Alltagsmathematik und beim adaptiven Problemlösen so.

15 Prozent der Erwachsenen haben bei allen Kompetenzen Schwierigkeiten

Von den Erwachsenen in der Schweiz haben 22 Prozent, also 1,25 Millionen Personen, beim Lesen Schwierigkeiten. In der Alltagsmathematik sind es 1,06 Millionen Menschen und im adaptiven Problemlösen 1,38 Millionen. 15 Prozent weisen in allen drei Bereichen tiefe Werte aus. Weitere 6 Prozent haben in zwei Kompetenzen grosse Defizite, die restlichen 9 Prozent nur in einer. Das sind 2,5 Prozent nur im Lesen, 1,5 Prozent nur in Alltagsmathematik und 4,7 Prozent nur im Problemlösen. Insgesamt sind somit rund 1,67 Millionen Personen in mindestens einem Bereich von geringen Kompetenzen betroffen.

Der Bund sagt, er fördere die Grundkompetenzen von Erwachsenen. Zum einen mit dem Bundesgesetz über die Weiterbildung in den Kantonen, Arbeitslose Personen könnten zum Beispiel Sprachkurse besuchen. Dank den Erkenntnissen aus PIAAC-Studie könne der Bund seine Förderstrategien gezielt verbessern.

Die gewonnenen Daten seien hilfreich, um die Massnahmen effektiver auf die Bedürfnisse der Zielgruppen abzustimmen. Dafür arbeitet der Bund eng mit interkantonalen und nationalen Gremien zusammen. Ziel sei es, den Erwachsenen in der Schweiz die Kompetenzen zu vermitteln, die sie in Beruf und Alltag bräuchten.