Plauschturnier: In Anzug und Krawatte auf Torjagd
Das unkonventionell erscheinende Radballvelo hält für Ungeübte so manche Überraschung bereit: keine Bremsen, 1-Gang-Starrlauf und ein weit nach hinten verlagerter Schwerpunkt. Radball-Anfänger sind deshalb in der Regel bereits genug damit beschäftigt, überhaupt das Gleichgewicht bewahren zu können. Dabei auch noch Ball und Gegner im Blick zu behalten, geschweige denn, den rot-weissen Stoffball mit dem Rad ins gegnerische Tor zu befördern – für manchen Teilnehmer beinahe ein Ding der Unmöglichkeit. Das nicht immer vorhandene Können macht jedoch seit jeher den Reiz des Radball-Plauschturniers aus und hat, sehr zu Freude des Publikums, zur Folge, dass viele Spiele geprägt waren von unfreiwillig komischen akrobatischen Einlagen und kuriosen Torszenen. Bei manchem Tor fragte man sich zu Recht, ob hier wirklich Absicht oder doch eher reiner Zufall im Spiel war.
Radfahrende Schlümpfe
Obschon verbissen um jedes Tor gekämpft wurde, stand bei den meisten Teilnehmern eindeutig die Freude am Mitmachen und weniger die Klassierung im Vordergrund. Wie jedes Jahr traten einige Teams deshalb in ausgefallenen Kostümen an und werteten das Wettkampfgeschehen dadurch nicht nur mit spielerischen Glanzpunkten auf. Nebst wehenden Schottenröcken waren heuer unter anderem auch radelnde Schlümpfe zu bestauenen. Traditionell wurde das Team mit der originellsten Verkleidung am Ende des Turniers mit einem Sonderpreis geehrt. Nebst den Plauschmannschaften durften auch die ganz jungen Nachwuchsradballer ein erstes Mal Turnierluft schnuppern. Anschauungsunterricht gab es schliesslich in der Kategorie der ehemaligen Radballer, wo die Pässe präziser, die Schüsse härter und die Beherrschung der Spielgeräte – zumindest bei einigen – deutlich eleganter ausfielen.