Nik Hartmann: «Ich schämte mich für meinen Körper»
Dieser Artikel ist Teil von «Wahrheit, Wein und Eisenring»: Der Podcast ohne Tabus.
Wer den Namen Nik Hartmann hört, denkt an «SRF bi de Lüt» oder kennt seine Stimme aus dem Radio. Heute agiert der bekannte Schweizer Moderator eher im Hintergrund und entwickelt neue Fernsehformate für ein anderes Medienhaus. Bei Host Yvonne Eisenring ist er nun selbst im Fokus und erzählt ohne Scheu, wieso er gerne ins Casino geht, mit 50 Jahren ein Jazzstudium angefangen hat und ob er einen Fetisch hat.
Im Podcast «Wahrheit, Wein und Eisenring» unterhält sich Yvonne Eisenring mit prominenten Persönlichkeiten über Themen, über die man in der Öffentlichkeit kaum spricht. Ihre Gäste ziehen Karten von einem Stapel mit Begriffen, sogenannten Tabuthemen. Das gezogene Wort gibt das Thema vor. Das Gespräch dauert rund 40 Minuten. Es kann jederzeit abgebrochen werden, auch dürfen Fragen verweigert oder an Yvonne Eisenring zurückgestellt werden. Einzige Ausnahme: Lügen. Das ist nicht erlaubt. (lex)
Karte: Scham
«Ich hatte mit der Männlichkeit so meine Krämpfe. Lange habe ich mich für meinen Körper geschämt. Für meine Haare am Rücken. Innerlich dachte ich, ich bin kein Mann, sondern eher ein Junge. Ich bewundere darum die Jüngeren heutzutage. Die gehen mit solchen Themen viel besser um. Auch mit 50 habe ich in einer Männergruppe das Gefühl, dass ich der 12-Jährige auf dem Pausenplatz bin, der ruhig dasteht und zuschaut, wenn die Krassen kommen, die gut Fussball spielen.»
Karte: Stolz
«Ich bin auf Entscheidungen in meinem Leben stolz und auf das, was wir als Familie erreicht haben. Sie steht für mich im Zentrum. Stolz bin ich auch auf meinen Mut und dass ich mir endlich meinen Traum vom Studium an der Jazzschule Luzern erfüllt habe.»
Karte: Glauben
«Ich bin in einem katholischen Kanton aufgewachsen. Für mich ist es daher selbstverständlich, dass die Kirche im Dorf steht und eine soziale Funktion hat. Ich selber bin protestantisch, meine Frau und die Jungs sind katholisch. Die Kirche hat für uns eine tragende Rolle, die über das Beten hinaus geht. Wichtig ist für uns die soziale Funktion, das Miteinander. Mal ein Apéro da, mal ein Lager dort. Ab und zu gehe ich auch an die Messe. Ich glaube auch an Gott, bete aber nicht.»