Er würde es sich zutrauen, will aber nicht: So begründet Gerhard Pfister seinen Verzicht auf eine Bundesratskandidatur
Mitte-Präsident Gerhard Pfister hat erklärt, nicht für das Amt des Bundesrats zu kandidieren. «Das Amt passt nicht zu mir», so Pfister im Interview mit dem «Tagesanzeiger». Seit Jahren wurde Pfister nachgesagt, dass er mit dem höchsten politischen Amt liebäugle. Dass er sich aus dem Rennen zieht, überrascht.
Er würde sich die Aufgabe zwar zutrauen, wäre aber kein glücklicher Bundesrat, so der Mitte-Präsident gegenüber dem Tagesanzeiger. Die Frage, ob das Amt zu ihm passe, müsse er mit Nein beantworten.
Er schätze den politischen Diskurs und die persönliche Freiheit, die er als Bundesrat nicht mehr hätte. Auch sein geringer «Gmögigkeitsfaktor» im Bundeshaus sei ein Grund für den Verzicht.
Pfister kritisierte im Interview mit dem Tageanzeiger, dass bei Bundesratswahlen oft Beliebtheit über Qualifikation gestellt werde, und betonte, im Parlament mehr bewirken zu können. Er betonte auch, eine überraschende Wahl würde er nicht annehmen.
Auf die Frage, was für ein Bundesratsticket er sich von seiner Partei wünsche, antwortete Pfister, die Fraktion solle frei und sorgfältig entscheiden. Er sei sich sicher, sie werde der Bundesversammlung ein sehr gutes Ticket mit qualifizierten Kandidierenden vorschlagen. Einen kleinen Seitenhieb betreffend der Geschlechterfrage konnte er sich nicht verkneifen: Im Unterschied zu anderen Parteien habe die Mitte Frauen immer stark berücksichtigt, so Gerhard Pfister.(az/watson.ch)