
Lebt das Jugendparlament nun weiter? Der junge Grüne Peter Weihrauch ist neuer Präsident
Noch Ende des vergangenen Jahres war die Zukunft des Aargauer Jugendparlaments ungewiss. Der Verein schien tot: Die Website ist offline, Anlässe fanden schon lange keine mehr statt, Funkstille statt Kommunikation. Klar war nur: Präsident Cedric Meyer will nicht mehr. Einen letzten Reanimationsversuch startete er aber. Er trommelte die Aargauer Jungparteien zusammen. Von Juso bis Junge SVP war man sich einig: Das Jugendparlament soll nicht sterben.
Von den Scheintoten erwecken soll es nun ein junger Grüner mit klingendem Namen: Peter Weihrauch. Der 24-Jährige wurde am Samstagmorgen an der Generalversammlung des Vereins zum neuen Präsidenten gewählt.
Seine Wahl scheint folgerichtig. Weihrauch trat in der Vergangenheit als Kritiker des untätigen Vereins auf. «Ich finde es himmeltraurig, dass das Jugendparlament im Aargau – dem viertgrössten Kanton in der Schweiz – nicht funktioniert», sagte der Jungpolitiker gegenüber der AZ. Solange der Vorstand aber keine GV einberufe, sei es schwierig, das Jugendparlament mit neuen Köpfen wiederzubeleben.

Bild: Sandra Ardizzone
Weihrauch scheiterte mit dem Stimmrechtsalter 16
Gleichzeitig ist Weihrauchs neues Amt nicht sein erstes Engagement für die Aargauer Jugend. Im vergangenen Jahr hat er sich als Präsident des Initiativkomitees für das Stimmrechtsalter 16 im Kanton Aargau eingesetzt – vergebens: Das Aargauer Stimmvolk schmetterte das Anliegen klar ab.
Nun will er sich über sein neues Amt für die Aargauer Jugend einsetzen. Weihrauch lässt sich in einer Medienmitteilung des Vereins wie folgt zitieren: «Der Aargau braucht ein Forum für Jugendliche und junge Erwachsene, um politische Partizipation zu erleichtern.» Er sei froh, dass das Jugendparlament nun neu belebt werden könne.

Bild: Sandra Ardizzone
Die Zeichen stehen also auf Wiederbelebung. Das zeigt sich auch daran, dass Weihrauchs Kandidatur nicht die einzige war. In einer Kampfwahl setzte er sich gegen einen anderen Jungpolitiker durch, der zuletzt für Schlagzeilen sorgte: Fabio Blazevic. Der Wettinger Kantischüler kritisierte mit einer Petition die Mensa und Schulleitung. Schülerinnen und Schüler müssten am Boden essen, behauptete er. Bereits zuvor hatte sich Blazevic für die Jugend in Wettingen eingesetzt. In seiner Gemeinde gründete er 2024 ein Jugendparlament.
Der Vorstand des Jugendparlaments indes empfahl den umtriebigen Jungpolitiker nicht zur Wahl, sondern sprach sich für Weihrauch aus. Vom neuen Schwung scheint auch dessen Vorgänger ergriffen. Cedric Meyer bleibt als Beisitzer im Vorstand.