Polizei verhindert wohl Sprengung eines Bancomaten in Strengelbach: Anwohner übernachteten in Turnhalle
Wie die Kantonspolizei Aargau auf Anfrage von «ArgoviaToday» erklärt, habe man in der Nacht von Samstag auf Sonntag in Strengelbach vier Einbrecher festgenommen. Sie wurden in flagranti in der Wohnung eines Mehrfamilienhauses von der Polizei angehalten. Bei den vier angehaltenen Personen handelt es sich um zwei Holländer, einen Kroaten sowie einen Spanier, die zwischen 22 und 31 Jahre alt sind, wie die Polizei am Sonntagmittag mitteilte
«Bei dieser Personenkontrolle wurde unter anderem Sprengstoff festgestellt», erklärt Adrian Bieri, Mediensprecher der Kantonspolizei Aargau. Wie «20 Minuten» berichtet, geht die Polizei davon aus, dass die vier Einbrecher planten, einen Bancomaten zu sprengen. Bilder vor Ort zeigen gemäss dem Newsportal, dass Beamte der Spurensicherung mehrere Säcke mit Material aus einem Barbershop getragen haben.
Bundesanwaltschaft führt die Ermittlungen
Die Ermittlungen bezüglich Herkunft des Sprengstoffes werden gemäss Mitteilung der Kantonspolizei Aargau in enger Koordination zwischen der Bundesanwaltschaft, dem fedpol und der Kantonspolizei Aargau durchgeführt. Das Verfahren werde aufgrund der Zuständigkeit durch die Bundesanwaltschaft geführt – dies ist bei Bancomat-Sprengungen immer der Fall und ein klarer Hinweis auf die Absichten der Einbrecher.
Nur ein paar Meter vom Barbershop an der Langenthalerstrasse entfernt befindet sich denn auch ein Bancomat der Postfinance. Wie ein Bild von 20 Minuten zeigt, handelt es sich um ein freistehendes Modell, das draussen neben der Voi-Filiale installiert ist. Ein paar hundert Meter weiter gibt es noch einen zweiten Bancomaten bei der Raiffeisen-Filiale. Erst Mitte Mai war in Dottikon ein Postomat gesprengt worden, nun scheint es, als habe die Polizei in Strengelbach eine weitere Sprengung verhindert.
Anwohner haben Nacht in Turnhalle gut überstanden
Rund 40 Bewohnende des Mehrfamilienhauses mussten in der Nacht vorübergehend evakuiert werden, wie Bieri im Interview mit Tele M1 sagt. Die betroffenen Anwohner hätten die Nacht in einer nahegelegenen Turnhalle verbracht.
«Den Bewohnerinnen und Bewohnern geht es gut», sagt Bieri. Man habe ihnen die Situation erklären können und sie hätten Verständnis gezeigt für die Evakuation. Im Einsatz stand auch das Forensische Institut, um den Sprengstoff zu untersuchen. Gegen 9.15 Uhr konnte der Grosseinsatz beendet werden. Vor Ort waren am Sonntag noch Spezialisten der Spurensicherung. Die Bewohnerinnen und Bewohner konnten in ihre Wohnungen zurückkehren. Die Feuerwehr hatte eine grossräumige Verkehrsumleitung eingerichtet. (at/fh)