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Hasel, Birke und Gräser: Allergiker litten dieses Jahr besonders stark

Die diesjährige Pollensaison begann bereits früher als in vergangenen Jahren und fiel besonders intensiv aus. Das Allergiezentrum rät, mit einer Immuntherapie der nächsten Saison vorzubeugen. 

Allergikerinnen und Allergiker werden der Pollensaison keine Träne nachweinen. Denn sie fiel heuer besonders intensiv aus, wie das Allergiezentrum Schweiz am Dienstag mitteilte. Den Anfang machte der Hasel, dessen Pollen im Mittelland bereits zu Jahresbeginn flogen, im Tessin gar bereits Ende Dezember. Dabei begann der Hasel in diesem Jahr «rund zwanzig bis dreissig Tage eher als üblich» zu blühen, wie es in der Mitteilung heisst.

Grund dafür seien die guten Wetterbedingungen zu Beginn des Jahres gewesen. An den Messstationen Luzern, Münsterlingen und Buchs gehörte die Haselpollensaison laut Mitteilung etwa zu den stärksten der 30-jährigen Vergleichsperiode von 1991 bis 2020. Hinzu kam, dass auch die gleichzeitig blühenden Erlen grosse Mengen an Pollen abgaben.

Ungünstig für die Allergiker war, dass die Birke ein sogenanntes Mastjahr hatte, in dem sie mehr Blüten produzierte. Dadurch waren ihre Pollen bereits ab Mitte März in der Luft und die Belastung war teils an bis zu doppelt so vielen Tagen wie üblich spürbar. Immerhin fiel der Pollenflug der Eschen dieses Jahr nicht ganz so intensiv aus.

Früh mit Immuntherapie beginnen

Die ersten Gräserpollen flogen ähnlich wie in den vergangenen Jahren ab Mitte April in der Luft. Wirklich zu leiden hatten Heuschnupfengeplagte dann im Tessin ab Ende April und auf der Alpennordseite anfangs Mai – auch hier lagen die Anzahl Tage mit sehr starkem Pollenflug über dem Durchschnitt. Dabei fielen die Pollenkonzentrationen in der Deutschschweiz oft höher aus als in der Westschweiz.

Das Allergiezentrum empfiehlt Allergikern, die kommende Pollenpause im Herbst auszunutzen und eine sogenannte Desensibilisierung zu starten. Bei der allergenspezifischen Immuntherapie wird der Körper allmählich an das Allergen gewöhnt, bis er schliesslich fast nicht mehr darauf reagiert. Heuschnupfenbeschwerden könnten dem Zentrum zufolge so um rund 75 bis 80 Prozent reduziert werden.