Beat Jans (SP) und Albert Rösti (SVP) sind die populärsten Bundesräte. Sie sind die einzigen im Siebnergremium, die in einer repräsentativen Umfrage als «genügend» taxiert werden.

Interessanterweise sind sie auch die einzigen, die in den vergangenen Wochen wiederholt aus der eigenen Partei angegriffen wurden.

Die SP-Spitze mit Mattea Meyer und Cédric Wermuth kritisierte Beat Jans diese Woche im Partei-Podcast und bei Tamedia: «Mehr Härte bei Asylentscheiden funktioniert nicht.» Schon davor gab’s Tadel aus der Partei.

Albert Rösti musste an der Delegiertenversammlung seiner SVP unten durch. Magdalena Martullo-Blocher & Co. stellten sich gegen Rösti: Sein Stromgesetz würde alles «mit Windrädern zupflastern». Das Bonmot vom «halben SVP-Bundesrat» fiel nicht zum erstenmal.

Halber Bundesrat, doppelte Beliebtheit? So einfach ist es nicht. Jans und Rösti sind in Wolle gewaschene SP- und SVP-Mitglieder. Aber sie sind Macher-Typen, keine Theoretiker, und nehmen für Lösungen in Kauf, durch «friendly fire» zu gehen.

Ignazio Cassis (FDP) und Elisabeth Baume-Schneider (SP) schneiden in der Umfrage am schlechtesten ab. Vielleicht müssten sie ihren Parteien mal einen Grund dafür geben, sie zu kritisieren.