Das sind die attraktivsten Gemeinden 2024: Der Aargau hat einen neuen Spitzenreiter – und schneidet besser ab als im Vorjahr
In der Innerschweiz und im Kanton Zürich lebt es sich am besten. Jedenfalls wenn es nach dem Gemeinderanking der «Handelszeitung» geht. Bis zu Platz 12 finden sich nur Gemeinden aus der Innerschweiz oder aus dem Kanton Zürich. Meggen (LU) führt die Liste an. Wer nach der attraktivsten Aargauer Gemeinde sucht, muss etwas weiter nach unten scrollen.
Gegen Tausend Gemeinden mit jeweils über 2000 Einwohnerinnen und Einwohnern flossen in den grossen Vergleich ein. Aus dem Aargau sind es 107. Die Spitzenposition im Kanton nimmt neu Seengen ein. Die Gemeinde am Hallwilersee kommt schweizweit auf Platz 39. «Seengen ist eine Gemeinde, in der sich aufgrund der speziellen Topografie, abgelegen von den Grosszentren, in Ruhe leben lässt»,schreibt die Handelszeitung dazu. Arbeitsplätze gebe es zwar nur wenige, doch sei man dank gutem ÖV-Anschluss rasch in Lenzburg oder Aarau. Der nahe See, Naturschutzzonen und Baulandreserven werden ebenfalls als Pluspunkte hervorgehoben.
Von nur zwei auf sechs Top-100-Platzierungen
Bemerkenswert: Seengen steigerte sich im Vergleich zum Vorjahr um über 250 Plätze und löste damit den kantonalen Spitzenreiter Meisterschwanden ab, der ebenfalls am Hallwilersee liegt. Meisterschwanden geht wiederum den umgekehrten Weg und fällt von 27 auf 355 zurück.
Konstant in den Top 100 hält sich Oberwil-Lieli. In diesem Jahr reicht es zu Platz 61 (Vorjahr 40). Die Gemeinde im Bezirk Bremgarten war vor einem Jahr zusammen mit Meisterschwanden als einzige aus dem Aargau in den Top 100 vertreten. Dieses Mal schneidet der Kanton besser ab: Mit Erlinsbach (71), Staufen (81), Widen (86), Berikon (90) sowie den bereits erwähnten Seengen und Oberwil-Lieli schaffen es sechs Aargauer Gemeinden in die Top 100.
Wo ist die Lebensqualität hoch, die Versorgung gut? Wo sind die Steuern tief, und wo ist es sicher? Diese Fragen lässt die Handelszeitung alljährlich vom Beratungsunternehmen Iazi untersuchen. Es werden 50 Einzelfaktoren in diese acht Kategorien zusammengefasst: Arbeit, Wohnen, Struktur der Bevölkerung, Steuern, Verkehr, Versorgung, Sicherheit und Ökologie.
Aus dem Aargau am wenigsten punkten kann die ländliche Randgemeinde Murgenthal. Die kleine Steigerung von Platz 935 im Vorjahr auf nun Platz 932 bedeutet immer noch das kantonale Schlusslicht. Birr und Gontenschwil komplettieren die «Flop 3». Für den Bezirk Zofingen nur ein kleiner Befreiungsschlag, er stellte im Vorjahr noch die drei unattraktivsten Gemeinden im Kanton. Jetzt kommt Safenwil auf Platz 4 im Aargauer Flop-Ranking. Brittnau steigert sich von Gesamtrang 921 auf 544.
Und was ist mit den grösseren Städten? Sie haben gemäss der Auswertung allesamt an Attraktivität verloren. Aarau kommt neu auf Rang 269 (Vorjahr 179) und fällt damit wieder ganz knapp hinter Baden zurück, das 2024 auf Rang 266 kommt (Vorjahr 195). Wettingen fällt von 167 auf 479 zurück, Wohlen von 464 auf 547.
Eine kleine Besonderheit bietet der Blick auf Erlinsbach, durch das eine Kantonsgrenze verläuft. Während sich die Aargauer Gemeinde von Platz 315 auf 71 steigern konnte, bleibt der solothurnische Dorfteil mit Platz 292 (Vorjahr 775) klar dahinter.