Nach Konzertabbruch: Junge SVP reicht Strafanzeige gegen Brasserie Lorraine ein
In der Brasserie Lorraine kam es zum Eklat. Die Veranstalter brachen am 18. Juli das Konzert der Berner Band ‹Lauwarm› ab – mehrere Menschen hatten während des Konzerts «Unwohlsein mit der Situation» geäussert. Dass weisse Menschen Rastalocken trugen und Reggae spielten, passte für die Besucher nicht ins Bild. Beim Unwohlsein mit der Situation sei es um die Thematik «Kulturelle Aneignung» gegangen, erklärte die Genossenschaft Restaurant Brasserie Lorraine.
«Woke sollen eigene Gesetze zu spüren bekommen»
Der Konzertabbruch geht der Jungen SVP zu weit. «Was sich in Bern in der Brasserie abgespielt hat, ist Rassismus gegen Weisse. Basierend auf der Antirassismusstrafnorm erheben wir heute deshalb Strafanzeige gegen die Verantwortlichen der Brasserie», sagt Präsident David Trachsel zur Today-Zentralredaktion.
Spiegel vorhalten
Mit der Strafanzeige will die Jungpartei einer bestimmten Gruppe den Spiegel vorhalten. «Die woken Kreise sollen ihre eigenen Gesetze zu spüren bekommen», sagt Trachsel. Weitere Details zur Strafanzeige kommuniziere er am Donnerstagvormittag, kündigte er an.
Die Genossenschaft Brasserie Lorraine will zur angekündigten Strafanzeige keinen Kommentar abgeben. Ein Mitarbeiter des Kollektivs verwies auf das Communiqué ihrer Website. Darin schreibt das Kollektiv, dass seine Social-Media-Kanäle zurzeit mit Kommentaren geflutet würden, die teilweise massiv rassistisch seien und keinen Beitrag leisteten zu einer konstruktiven Diskussion. «Wir haben nicht die Kapazität, diesen Diskurs angemessen zu moderieren, weshalb wir uns entschieden haben, unsere Profile vorübergehend zu deaktivieren.» Zu einem späteren Zeitpunkt finde eine öffentliche Podiumsdiskussion zum Thema statt, um der Dynamik und dem Ausmass der Diskussion gerecht werden zu können.