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Wenn Sie als Elternteil nur Teilzeit arbeiten können: So optimieren Sie Ihre Vorsorge

Ich, (weiblich, 35 Jahre, verheiratet) widme mich vor allem der Erziehung meiner beiden Kinder. Ich konnte deshalb meine Beschäftigung auf 50 Prozent reduzieren. Ich mache mir nun aber Sorgen, was meine spätere Vorsorgesituation betrifft. Wie kann ich diese optimieren?

Wichtig ist, dass Sie frühzeitig damit beginnen, sich um Ihre Vorsorgesituation zu kümmern. So haben Sie auf jeden Fall genügend Zeit, diese zu optimieren. Um Ihre Frage zu beantworten, beginne ich mit der ersten Säule unseres Vorsorgesystems, der AHV. Hier dürften keine Lücken vorhanden sein. Erstens bezahlen Sie mit Ihrem eigenen Einkommen Beiträge an die AHV und zweitens wird seit Ihrer Heirat auch die Hälfte vom Einkommen Ihres Mannes auf Ihr AHV-Konto gutgeschrieben.

Für Ihre beiden Kinder erhalten Sie bis zu deren 16. Altersjahr zusätzlich Erziehungsgutschriften, um die durch die Teilzeit entstandenen Verluste bei den AHV-Beiträgen abzufedern. Wie hoch Ihre AHV-Rente sein wird, ist von verschiedenen Faktoren wie etwa Ihrem durchschnittlichen Einkommen oder Ihren anrechenbaren Beitragsjahren abhängig. Mehr Details dazu sind auf der «Rentenskala 44» ersichtlich, welche online durch die AHV IV publiziert wird.

Wenn möglich Lücken in der PK schliessen

Bei der zweiten Säule, Ihrer Pensionskasse, sparen Sie für sich selbst. Aufgrund Ihres Arbeitspensums von 50 Prozent wird weniger Geld in Ihre Pensionskasse einbezahlt. Hier ist prüfenswert, ob Sie Ihren versicherten Lohn auf einem höheren Niveau halten können und ob Sie bei den Sparbeiträgen die Möglichkeit haben, verschiedene Varianten zu wählen. Wir empfehlen wenn immer möglich, die höchste Sparvariante zu wählen. Auch ist es wichtig, weitere Lücken in der Pensionskasse mit zusätzlich gestaffelten Einkäufen zu füllen.

Vorher sollten Sie aber abklären, wie gut Ihre Pensionskasse aufgestellt ist, also wie hoch der Deckungsgrad ist. Ausserdem sollten Sie sich erkundigen, ob diese Einkäufe im Todesfall als zusätzliches Kapital ausgeschüttet werden oder was mit den Einkäufen passiert.

Grosse Vorteile mit 3a, besonders mit mehreren Konten

Zudem rate ich Ihnen, wenn möglich zusätzlich den Maximalbetrag von aktuell 7056 Franken pro Jahr auf ein 3.-Säule-Konto einzuzahlen. Angesichts der langen Anlagedauer sollten Sie sich überlegen, das 3a-Konto mit einem Wertschriftensparen (Aktien) zu verbinden. Den Betrag können Sie einerseits von Ihrem steuerbaren Einkommen in Abzug bringen und andererseits wird das Guthaben bei der Auszahlung zum tieferen Vorsorgetarif separat vom übrigen Einkommen besteuert.

Um eine gestaffelte Auszahlung zu erleichtern und dadurch die Steuerprogression zu brechen, lohnt es sich, ein neues 3a-Konto zu eröffnen, sobald rund 50’000 Franken erreicht sind.

Achten Sie bei der Eröffnung von 3a-Wertschriften-Konten auf die damit verbundenen Kosten. In Anbetracht der langen Anlagedauer spielen diese eine wichtige Rolle bei der Rendite. Grundsätzlich ist es unerlässlich, eventuell mit professioneller Hilfe die persönliche Gesamtsituation zu analysieren und ein individuelles Konzept zu erarbeiten, das auf Ihre persönlichen kurz- und langfristigen Lebensziele abgestimmt ist.