Wolf reisst Schaf in Unterkulm
«26.01.2023, Unterkulm, Riss (1 Schaf):» Das steht auf der Website der Abteilung Jagd und Fischerei, wo der Kanton die Risse durch Grossraubtiere wie Wolf oder Luchs meldet. Vor vier Jahren wurde im Aargau der erste Wolf nachgewiesen, das Tier hatte in Oberhof zwei Ziegen gerissen und tappte danach in Erlinsbach in eine Fotofalle.
Im Mai 2020 hat ein Wolf erneut in Oberhof drei Lämmer gerissen. Nun ist offenbar eines der Raubtiere in einer anderen Region aufgetaucht und hat dort ein Schaf gerissen. Details zum Wolfsriss gehen aus dem Eintrag auf der Website nicht hervor, es gibt auch kein Foto des Tieres.
Ende März 2022 war es in Erlinsbach zu einem Luchsriss gekommen, eine der Grosskatzen hatte dort zwei Schafe getötet. In einem zweiten Fall Mitte August besteht der Verdacht auf einen Luchsriss: Damals wurde in Schupfart ein totes Schaf gefunden.
Experten des Kantons gehen von wandernden Einzelwölfen aus
Im Aargau ist laut den Experten der Abteilung Jagd und Fischerei vornehmlich mit wandernden Einzelwölfen zu rechnen, die ihrem natürlichen Instinkt auf der Suche nach neuen Lebensräumen folgen. Diese würden sich vorsichtig verhalten und dem Menschen aus dem Weg gehen, heisst es auf der Website weiter.
Wie sich bereits gezeigt habe, seien Übergriffe auf Nutztiere durchaus möglich. Gezielte Verhütungsmassnahmen müssten aktuell aber nicht ergriffen werden. Nutztierhalter würden bei mehrmals bestätigter Wolfspräsenz in einem Gebiet über allfällige Massnahmen direkt informiert.
Von Wölfen gerissene Nutztiere würden vom Kanton abgegolten, heisst es auf der Website weiter. Tierhalter sollen Kadaver bei einem Verdachtsfall möglichst unangetastet lassen und sich bei der Jagdverwaltung melden oder einen kantonalen Rissexperten aufbieten.