Wo gibt es überall Brockenhäuser? Welche Gegenstände nimmt ein Brocki an? Wie muss ich vorgehen, wenn ich etwas abgeben möchte?
Was kann man alles ins Brockenhaus bringen?
Grundsätzlich alles, was man daheim nicht mehr benötigt und was andere noch brauchen könnten. Ursula Baidinger, Bereichsleiterin der Blaukreuz-Brokishops im Thurgau und Schaffhausen, fasst das so zusammen: «Alles, was man im Leben braucht.» Die Gegenstände müssen aber sauber und in einem guten Zustand sein.
Welche Waren werden von Brockenhäusern zurückgewiesen?
Kaputte und dreckige Gegenstände kann man nicht abgeben. Alles muss wiederverkäuflich sein, also bis zu einem gewissen Grad zeitgemäss sein. «Wir müssen mit dem Trend gehen. Man kann nicht einen riesigen Keller räumen und alles abgeben», sagt Baidinger. Die Brockenhäuser haben schlicht nicht genug Platz, um alles anzunehmen. Die meisten bieten deshalb einen kostenpflichtigen Entsorgungsservice an.
Geschirr bringt man im Set besser los bei der Brockenstube als in Einzelteilen. Dies, da es viel Platz benötigt und als Set besser wiederverkauft werden kann. Aber «speziell schöne Einzelteile nehmen wir schon an», sagt Baidinger.
Wie muss man vorgehen, wenn man seine Sachen abgeben möchte?
Kleinere Gegenstände kann man direkt selbst vorbeibringen. Bei grösseren Gegenständen wie Möbeln soll man bei den meisten Brockenhäusern zuerst Fotos zusenden. Viele Brockenhäuser bieten auch einen Abholservice an.
Alte Möbel laufen heute tendenziell weniger gut wie früher. «Der Shabby-Chic-Trend ist eindeutig vorbei», sagt Baidinger. Deshalb würden die Brockenstuben heute auf moderne Möbel setzen.
Was wird heute besonders oft in Brockenstuben gesucht?
Früher hätten alle alte Möbel eingekauft. Heute ist das nicht mehr so. Derzeit laufen vor allem Kleider und andere Textilien sehr gut. Baidinger sagt: «Wir haben mittlerweile sehr viele gute Kleider, auch Markenkleider.» Diese würden auch ihrem Wert gerecht prominent präsentiert.
Erhalte ich Geld von der Brockenstube?
In der Regel nicht. Die meisten Brockenhäuser sind gemeinnützige Organisationen. So auch die Brockenstuben des Blauen Kreuzes. Dieses setzt den Erlös nach Abzug der Betriebskosten für seine Suchtberatung- und -präventionsarbeit ein.
Hat Corona die Arbeit der Brockenhäuser verändert?
Vor allem während des ersten Lockdowns wurden die Brockenstuben überrannt. Ursula Baidinger sagt: «Wir sind aus allen Nähten geplatzt.» Das habe sich mittlerweile normalisiert.
Baidinger beobachtet aber, dass die Brockenstuben einen anderen Stellenwert erhalten haben. Viele hätten die Brockenhäuser in dieser Zeit für sich entdeckt. Seit dem Ausbruch der Pandemie verzeichnen alle Filialen des Blauen Kreuzes deutlich mehr Kundinnen und Kunden.