Regionale Musikschule Zofingen: In Kürze entscheiden die fünf beteiligten Gemeinden darüber
Die Exekutiven der beteiligten Gemeinden sind überzeugt, dass sich die Führung einer gemeinsamen Regionalen Musikschule für alle fünf Gemeinden lohnt. Sie sehen dabei Vorteile auf der qualitativen wie auch auf der finanziellen Ebene. Die Synergien möchten sie gemeinsam nutzen und befürworten deshalb die neuen Gemeindeverträge.
2019 trafen sich Vertreterinnen und Vertreter aus den fünf Gemeinden erstmals, um die Zusammenarbeit in Form einer Regionalen Musikschule zu besprechen. Schnell zeigte sich, dass eine Regionale Musikschule gegenüber den kleineren Musikschulen viele Vorteile hat. Nebst einer Attraktivitätssteigerung in Bezug auf das Angebot für die Schülerinnen und Schüler und einer deutlichen Verbesserung der Anstellungsbedingungen für die Lehrpersonen, sah man auch im administrativen Bereich und in der Personalführung erhebliche Vorteile. So können z.B. Ausfälle von Lehrpersonen besser aufgefangen werden. Auch können den Lehrpersonen grössere Pensen an einer Schule angeboten werden.
Nebst den Chancen zeigten sich auch Herausforderungen, die sorgfältig angegangen werden mussten, damit eine Regionale Musikschule für alle fünf Gemeinden vorteilhaft ist. Dazu gehörten die Einführung der Standards für Musikschulen gemäss dem Verband Aargauer Musikschulen (VAM), mit deren Umsetzung Zofingen schon 2018 begonnen hat, Fragen zur Finanzierung, zu den Unterrichtsorten, zur Aufsicht über die Regionale Musikschule und nicht zuletzt zur Rechtsform der Zusammenarbeit.
Eine Projektgruppe, in welche die Gemeinderäte und der Stadtrat zwei Personen pro Gemeinde delegierten, erarbeitete die Grundlagen der Regionalen Musikschule. Der Prozess wurde von einem Experten des Verbands Aargauer Musikschulen (VAM) begleitet. Die Projektgruppe definierte die wichtigsten Eckpunkte der Regionalen Musikschule wie Angebot, Standorte und Lehrpersonen. So dürfen beispielsweise die Lehrpersonen davon ausgehen, dass sie weiterhin die Schülerinnen und Schüler aus ihrer Gemeinde unterrichten. Weiter erarbeitete die Projektgruppe einen Mustervertrag, welcher von den Gemeinderäten, resp. dem Stadtrat, gutgeheissen wurde.
Da die Regionale Musikschule Teil der Schule Zofingen ist, hat der Zofinger Einwohnerrat am 16. Mai 2022 über deren Reglement zu entscheiden. Für die Zusammenarbeit mit den Gemeinden Bottenwil, Brittnau, Strengelbach und Uerkheim soll je ein Gemeindevertrag abgeschlossen werden. Die Verträge sind identisch und unterliegen einer zweijährigen Kündigungsfrist (frühestmöglicher Kündigungstermin ist Ende des Schuljahrs 2027/2028). Über die Gemeindeverträge entscheiden die Gemeindeversammlungen von Uerkheim am 13. Mai 2022, Bottenwil am 20. Juni 2022, Brittnau am 21. Juni 2022 und Strengelbach am 22.Juni 2022. Der Zofinger Einwohnerrat befindet am 16. Mai 2022 über die vier Verträge.
Die Regionale Musikschule wird nebst anderen Beiträgen hauptsächlich durch die Gemeinden und die Eltern der Schülerinnen und Schüler finanziert. Die Gemeindebeiträge werden dabei gemäss den effektiven Fachbelegungen auf die Vertragsgemeinden aufgeteilt. Um Anliegen, Wünsche und Ideen zur Regionalen Musikschule zu besprechen, organisiert der Stadtrat Zofingen Austauschforen zwischen den Vertragsgemeinden. Die Gemeinden können jederzeit Anträge an den Stadtrat Zofingen stellen.
Mit den Vertragsgemeinden pflegt die Stadt Zofingen eine langjährige, gute Zusammenarbeit im Bereich der Oberstufe. Mit den Gemeinden Brittnau und Strengelbach wurde im vergangenen Jahr eine Erweiterung dieser Zusammenarbeit im Bereich der SeReal beschlossen. Damit werden sämtliche Schülerinnen und Schüler der Oberstufe aus den Vertragsgemeinden künftig im geplanten Oberstufenzentrum in Zofingen unterrichtet. Die Zusammenarbeit im Bereich der Musikschule ist daher ein logischer, weiterer Schritt.