Reiden feierte seine Musikgesellschaft mit einem dreitägigen Fest
«Musik – eine universelle Sprache, die alle verbindet. Sie kennt keine Grenzen, keine Vorurteile.» Mit diesen Worten begrüsste OK-Präsident Marco Wermelinger eine erwartungsfrohe Festgemeinde am Festakt zum 125. Geburtstag der Musikgesellschaft Reiden. 125 Jahre zusammen musizieren, zusammen Emotionen erleben, zusammen Emotionen teilen – damit habe die Musikgesellschaft nicht nur die musikalische Landschaft geprägt, sondern auch Generationen von Menschen inspiriert, Freude bereitet und Freundschaften gefördert. Es erfülle ihn deshalb mit Stolz, dass er an dieser ganz besonderen Geburtstagsfeier mitwirken dürfe – und ihm die grösste Ehre vom ganzen Wochenende zufalle. «Ich darf ihnen die neue Uniform der Musikgesellschaft Reiden ankünden. Geniessen sie den Einmarsch und den weiteren Festakt, umrandet von toller Musik. Denn das ist die Leidenschaft, welche uns alle verbindet», schloss Wermelinger seine Ansprache.
Und dann marschierte die Reider «Musig» unter grossem Beifall des Publikums ins vollbesetzte Festzelt ein. In einer Uniform, die mit einem moderneren Schnitt daherkommt, farblich aber gleich gehalten ist wie die bisherige: schwarze Hose, weisses Hemd, bordeauxrote Fliege und Veston. Eine Uniform, die gute Traditionen weiterführt, wie Pastoralraumleiterin Edith Pfister und Pfarrerin Barbara Ingold Becker bei der gemeinsamen Segnung des neuen «Kleids» festhielten. «Die Uniform symbolisiert Wandel und Beständigkeit», hielt denn auch Vereinspräsidentin Esther Hofer fest, die sich am Festakt nochmals bei allen Sponsoren bedankte, welche die Anschaffung der neuen Uniform erst möglich gemacht hatten.
Musik verbindet Generationen
Die Grüsse des Luzerner Kantonal-Blasmusikverbands (LKBV) überbrachte Markus Bossert. Er lobte das Reider Modell mit den drei Formationen – Brass Band, Junior Brass Band, Seniorenmusik – als «Vorzeigemodell, das MusikantInnen in jedem Alter eine Plattform biete. Dass der 12-jährige Pius Hodel und der 75-jährige Peter Bühlmann gemeinsam musizieren, «ist die höchste und schönste Form von sozialer Integration», hielt Bossert fest und überreichte dem ältesten aktiven Mitglied der MGR ein Glas Honig, dem jüngsten eine Dose Red Bull.
Die MGR pflege die sozialen Kontakte unheimlich gut, hielt die Luzerner Regierungsrätin Michaela Tschuor, selbst stolze Mutter eines JBB-Musikanten, in ihrer Ansprache fest. «Es ist ein Verein, der vereint», brachte sie ihre Aussage auf einen knappen Nenner. «Ein Verein auch, der mit seiner Musik weit über die Dorfgrenzen hinaus glücklich macht», führte sie weiter aus. Das sei ihr als Vorsteherin des Gesundheits- und Sozialdepartements besonders wichtig: «Denn wer glücklich ist, bleibt länger gesund.»
Zu den Gratulanten gehörte auch Gemeindepräsident Josua Müller, der der jubilierenden Musikgesellschaft attestierte, dass sie in den 125 Jahren ihres Bestehens eine Vorbildfunktion übernommen habe. «Was können wir daraus lernen?», fragte der Gemeindepräsident rhetorisch. Die Geschichte der MGR zeige erstens, dass hier Macher und nicht (Zer)Redner am Werk gewesen seien. Zweitens: Nicht locker lassen, gewinnt. Und drittens: Gerade die Uniform zeigt, dass es sich lohne, etwas gemeinsam zu machen, obwohl jede und jeder anders sei. Mit wunderbaren Klängen unterstrichen sämtliche Formationen der Musikgesellschaft einen ganzen Sonntag lang die stimmigen Ausführungen ihres Gemeindepräsidenten.