Rekordverdächtiges Ergebnis: Oftringer Rechnung schliesst mit 9,7 Millionen Franken im Plus
Die Gemeinde Oftringen kann am Donnerstagnachmittag der Öffentlichkeit ein rekordverdächtiges Ergebnis für das Jahr 2022 präsentieren. Die Rechnung schliesst mit einem Plus von 9,7 Millionen Franken. «Dieses rekordverdächtige Ergebnis ist grob zusammengefasst auf zwei zentrale Faktoren zurückzuführen: höhere Gesamtsteuererträge und die Neubewertung des Finanzvermögens», heisst es in einer Mitteilung.
Finanzvermögen wurde neu bewertet
Während die Steuererträge nachhaltig sein dürften, handle es sich bei der Neubewertung des Finanzvermögens um einen einmaligen Effekt, führt der Gemeinderat aus. «Diese Aufwertung war aber insofern wichtig, um die tatsächliche Vermögens- und Schuldensituation von Oftringen aufzeigen zu können», lautet die Erklärung. Nach Abzug der Nettoinvestitionen von gut 3,9 Millionen Franken resultiert nämlich noch ein Finanzierungsüberschuss von 9,9 Millionen Franken, was zu einer neuen Nettoschuld von 24,2 Millionen Franken respektive 1597 Franken pro Einwohnerin und Einwohner führt.
Ergänzend dazu vermerkt der Gemeinderat, dass aus der Aufwertung von 5,6 Millionen Franken knapp 1,1 Millionen in die Vorfinanzierung «Erweiterungsbau Gemeindehaus» eingelegt wurden. Heisst: «Ohne diesen Buchungsvorgang wäre das Ergebnis entsprechend höher.» Doch auch ohne Neubewertung des Finanzvermögens würde das operative Ergebnis etwa 5 Millionen Franken und die Selbstfinanzierung 8,2 Millionen Franken betragen, «was immer noch sehr gute Werte wären», so der Gemeinderat.
Trotz gutem Ergebnis liegt ein unruhiges Jahr zurück
«Obschon die Rechnung 2022 ein anderes Bild vermittelt, schaut Oftringen auf ein eher unruhiges Berichtsjahr zurück», heisst es in der Mitteilung. Zu Beginn des Jahres sei unklar gewesen, wie stark sich die Steuergesetzrevision auf die Entwicklung der Steuereinnahmen auswirken wird. Kurz darauf sei der Krieg in der Ukraine ausgebrochen und die Sozialen Dienste seien mit der Aufnahme und Betreuung von ukrainischen Flüchtlingen gefordert gewesen. «Zusätzlich beschäftigten steigende Preise für Dienstleistungen und Güter sowie anhaltende Lieferverzögerungen die ganze Verwaltung, insbesondere aber den Bereich Bauen Planen Umwelt», heisst es weiter. «Hinzu kam schliesslich noch der Fachkräftemangel, welcher zusätzliche Ressourcen bei der Personalrekrutierung band.»
Deutlich tiefere Sozialausgaben
Erfreulicherweise, so der Gemeinderat, seien die Rückgänge bei den Einkommens- und Vermögenssteuern aus der Steuergesetzrevision deutlich weniger stark ausgefallen als bei der Budgetierung zu erwarten war. «Zusammen mit einem Anstieg der Aktiensteuern auf einen Vor-Pandemie-Wert konnten die gesamten Steuererträge um knapp 3,5 Millionen Franken übertroffen werden und das, obwohl gleichzeitig auch höhere Wertberichtigungen vorgenommen werden mussten.» Dank verschiedenen Einsparungen in anderen Bereichen sowie deutlich tieferen Sozialhilfeausgaben konnten ausserdem auch die Kostenüberschreitungen gut kompensiert werden.
Der Gemeinderat Oftringen zeigt sich in der Mitteilung dankbar, dass er nun ein solches Ergebnis präsentieren kann. «Die Nettoschuld konnte damit auf einen Wert gesenkt werden, der ihm jenen finanziellen Handlungs-spielraum gewährt, der nötig ist, um die nächsten investitionsreichen Jahre gut bewältigen zu können.»