Globus-Teilhaber schuldet der AKB 25 Millionen Franken – doch sein Immobilienimperium wackelt
1,4 Milliarden Euro: So viel muss die Immobilienholding Signa Prime Selection des österreichischen Unternehmers René Benko noch in diesem Jahr aufbringen, um fällige Bankkredite zu bedienen. Aktuell ist von bis zu 300 Millionen Euro die Rede, die alleine in diesen Tagen aufgebracht werden müssen, um eine Insolvenz abzuwenden. Insgesamt hat das Benko-Imperium wohl einen Wert von rund 28 Milliarden Euro.
Unter den Immobilien sind auch die Häuser der Schweizer Globus-Kette, die er vor drei Jahren zusammen mit der thailändischen Central Group für eine Milliarde Franken übernahm.
Nun müssen in der Schweiz allein für das Globus-Prunkstück in Zürich 83 Millionen Franken noch in diesem Jahr zurückgezahlt werden. Das Problem: Wie die Teilrückzahlung finanziert werden soll, ergibt sich nicht aus den vorliegenden Geschäftszahlen des vergangenen Jahres.
Das Immobilienimperium von Benko, ein hochverschachteltes Konstrukt mit zahlreichen Holdings- und Subholdings, wackelt bedrohlich. Die Europäische Zentralbank hat sogar Druck auf Finanzinstitute gemacht, ihre Kredite an Benko zu überprüfen. Das betrifft auch die Aargauische Kantonalbank.
Die AKB ist auch mit von der Partie
Im Mai 2020 kaufte Benkos Immobilienholding den Berner Globus mit einem 15,8-Millionen-Darlehen der Bank Julius Bär. Anfang 2021 stieg die Bank, die am Kaufprozess der Globus-Gruppe beteiligt war, wieder aus; die Aktionäre Signa und Central Group mussten mit 15,6 Millionen Franken einspringen, um die Verpflichtung lösen zu können.
Erst ein halbes Jahr später, im Juli 2022, konnte ein neuer Kreditvertrag abgeschlossen werden: Die Aargauische Kantonalbank (AKB) belehnt seither das mit 34,4 Millionen Franken bewertete Haus an der Berner Spitalgasse mit einem über zehn Jahre laufenden Kredit von 25 Millionen Franken.
Wir wollten von der AKB als Aargauer Staatsbank wissen, wie sicher die 25 Millionen Franken sind und ob das Geld auch bei einem allfälligen Konkurs von Benko oder seinen Firmen durch die Immobilie gedeckt ist.
Die Antwort von Sprecherin Christine Honegger: «Ich bitte um Verständnis, dass die AKB aus Gründen des Bankkundengeheimnisses keine Auskunft über das Bestehen oder Nichtbestehen von Kundenbeziehungen erteilen kann.»
Obwohl die Signa-Gruppe sich inmitten eines Sturms befindet, soll die Schweizer Globus-Kette davon nicht betroffen sein. Wie ein Insider gegenüber «20min» erklärte, sei das Globusgeschäft «absolut sicher». Die Kredite könnten über das operative Geschäft bedient werden. Sollte sich dies bewahrheiten, wäre das eine gute Nachricht für die AKB. (cm/fan)