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Roche erhält von EU zweite Zulassung für ein Coronamedikament

Roche erhält für ein zweites Coronamedikament von der EU die Zulassung. Das bestehende Mittel Actemra darf damit ab sofort auch bei schwer an Covid-19 erkrankten Erwachsenen eingesetzt werden.

Wie der Basler Pharmakonzern am Dienstag mitteilt, hat die EU-Kommission Actemra bereits am Montag auch zur Behandlung von Patientinnen und Patienten mit schweren Covid-19-Verläufen zugelassen. Bislang war das Arzneimittel in der EU nur zur Behandlung von Entzündungskrankheiten wie Arthritis zugelassen. Bei Covid-19-Patienten darf Actemra ab sofort eingesetzt werden, wenn diese systemische Kortikosteroide erhalten und zusätzlichen Sauerstoff oder mechanische Beatmung benötigen.

Nur wenige Stunden zuvor hatte die EU-Arzneimittelbehörde Roche in einem beschleunigten Verfahren ebenfalls grünes Licht erteilt für die Ausweitung der Anwendung von Actemra. Laut ersten Erkenntnissen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) soll das Arzneimittel auch bei einer Erkrankung mit der neuaufgetauchten Omikron-Variante wirksam sein.

«Wichtiges Puzzleteil bei der Bewältigung der Pandemie»

Actemra ist damit laut Levi Garraway, dem Leiter der globalen Produktentwicklung von Roche, bereits das zweite Medikament, das in den letzten Wochen von der EU rasch zugelassen wurde. «Zusammen mit Impfstoffen, anderen Behandlungen und Tests ist Actemra ein wichtiges Puzzleteil bei der Bewältigung der Pandemie in Europa und auf der ganzen Welt», wird Garraway in der Mitteilung zitiert. Laut Roche basiert die EU-Zulassung auf einer Studie mit 5500 schwer oder kritisch an Covid-19 erkrankten Personen. Ebenfalls bereits vorläufig zugelassen ist Actemra laut Roche derzeit in Australien und den USA sowie für den Notfalleinsatz in Ghana. Weitere Zulassungen seien beantragt.

Das von Roche und vom US-Unternehmen Regeneron entwickelte Medikament Actemra wird auch von der Weltgesundheitsorganisation bereits für ältere oder immungeschwächte Patienten empfohlen. Es kombiniert zwei synthetisch hergestellte Antikörper: Casirivimab und Imdevimab. Dieser Cocktail wird intravenös einmalig gespritzt. Laut WHO muss dieses das Immunsystem unterdrückende Mittel unter anderem mit Kortikosteroiden verabreicht werden.