SAC Zofingen hat einen neuen Präsidenten: Bei ihm stehen sogar Wegweiser im Garten
Der SAC Zofingen hat wieder einen Präsidenten. Walter Bertschi (66) übernimmt das Amt per sofort und folgt auf Beat Weber, der Anfang August des letzten Jahres auf einer Bergtour tödlich verunglückte. Der neue Präsident ist seit 37 Jahren Mitglied des SAC Zofingen und langjähriger Tourenleiter.
Der Schock sass tief bei den Mitgliedern des SAC Zofingen, als sie im letzten August ihren Präsidenten Beat Weber verloren. Der erfahrene Bergsteiger verunfallte beim Abstieg einer Tour tödlich. «Sein Tod hat mich sehr getroffen und lange beschäftigt, zumal wir viel gemeinsam in den Bergen waren», sagt Bertschi, der nun Webers Nachfolge antritt.
Bertschi: «Gesucht habe ich dieses Amt nicht»
Weil aus dem bestehenden Vorstand niemand das Präsidentenamt übernehmen wollte, musste ein neuer Präsident gesucht werden. Schnell kam der Name von Walter Bertschi ins Spiel. Zum einen ist er seit mehreren Jahrzehnten im Verein, ist erfahrener und geschätzter Tourenleiter und arbeitete auch schon im Vorstand mit. «Gesucht habe ich dieses Amt nicht», sagt er, «doch ich freue mich darauf, auch wenn ich Respekt davor habe.»
Zwar ist die SAC-Sektion Zofingen mit rund 800 Mitgliedern eher eine kleine Sektion, doch die rund 100 Touren pro Jahr, die Kletterwand, die Nachwuchsabteilung und die beiden vereinseigenen Hütten geben genug zu tun. «Es kommt mir sicher entgegen, dass ich nun pensioniert bin und so mehr Zeit habe», sagt Bertschi, der auch von seiner Frau Yvonne im neuen Amt unterstützt wird. Mit ihr ist er seit 40 Jahren verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder und drei Enkelkinder. Mit ihnen verbringt das Ehepaar viel Zeit. Natürlich hat er eine Vorstellung, wie «sein» SAC Zofingen künftig funktionieren soll. Doch zuerst will er richtig ankommen und die bestehenden Strukturen stärken. «Der Nachwuchs liegt mir sehr am Herzen», sagt Bertschi. Diesen möchte er noch länger bei der Stange halten und dafür sorgen, dass sich die Jungen später auch zu Tourenleitern ausbilden lassen. Davon hat der Verein nämlich stets zu wenig. Persönlich bevorzugt der neue Präsident Skitouren. «Es macht mir am meisten Spass, mit den Skiern hochzulaufen und dann runterzufahren.» Bertschi ist aber auch viel auf Sommertouren anzutreffen. «Die Berge sind meine Welt», sagt er.
Bertschi ist kein Draufgänger. Er weiss aus eigener Erfahrung, dass auch so noch genug Gefahren lauern. «Man muss es nicht herausfordern.» Er selbst ist auch schon in eine Gletscherspalte gestürzt und hat einen Lawinenniedergang aus nächster Nähe erlebt. «Wir sind keine Rekordjäger, sondern Geniesser», stellt er klar.
2024 steht ein grosses Jubiläum an
Letzte Woche wurde seine Wahl als neuer Präsident von den SAC-Zofingen-Mitgliedern mit sehr grossem Mehr bestätigt. Am vergangenen Montag hat er bereits seine erste Vorstandssitzung geleitet. Auch wenn in der Sektion zurzeit alles gut läuft, geht dem neuen Präsidenten die Arbeit nicht so schnell aus. 2024 steht nämlich ein grosses Jubiläum an. Der SAC Zofingen feiert dann sein 150-jähriges Bestehen.