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«Säuli-Kanton»: Mehr als ein Drittel der Schweizer Schweine leben im Kanton Luzern

Mit 4'402 Landwirtschaftsbetrieben ist Luzern einer der bedeutendsten Landwirtschaftskantone der Schweiz. Einzig Bern ist mit knapp 10'000 Betrieben deutlich grösser. Ganz obenaus schwingt Luzern jedoch bei den Schweinen: Über 30 Prozent aller Schweine in der Schweiz sind in Luzerner Höfen untergebracht.

Luzerner Betriebe werden kontinuierlich grösser

Seit dem Jahr 2000 ist die Zahl der Luzerner Landwirtschaftsbetriebe um 23,8 Prozent zurückgegangen (–1’377 Betriebe). Betrachtet man dabei ausschliesslich die Haupterwerbsbetriebe, ist der Rückgang gar noch deutlicher: 29,5 Prozent oder 1’330 Betriebe wurden seit 2000 aufgegeben oder nicht mehr hauptberuflich weitergeführt. Die Zahl der landwirtschaftlichen Arbeitskräfte sank in diesem Zeitraum von 16’570 auf 12’801 Personen (–22,7%); der Anteil der Vollzeit-Erwerbstätigen von 48,6 auf 42,7 Prozent.

Blickt man noch weiter in die Vergangenheit der Luzerner Landwirtschaft – die Daten reichen bis ins Jahr 1939 zurück –, zeigt sich der Rückgang noch markanter. In den vergangenen rund 80 Jahren hat mehr als jeder zweite Luzerner Betrieb seine Tätigkeit aufgegeben. Nahezu 2 von 3 ehemaligen Haupterwerbsbetrieben werden inzwischen nicht mehr oder nicht mehr hauptberuflich geführt, und die Zahl der Arbeitskräfte ist um fast drei Viertel geschrumpft.

Während die Zahl der Landwirtschaftsbetriebe im Kanton also kontinuierlich sinkt, bleibt indessen die gesamte Nutzfläche verhältnismässig konstant (–4,3% seit 2000). Das heisst, dass die durchschnittliche Betriebsgrösse stetig ansteigt. 2021 betrug die mittlere Betriebsgrösse im Kanton Luzern 17,1 Hektaren; diejenige der Haupterwerbsbetriebe 20,1 Hektaren. Im Jahr 2000 waren die Betriebe im Mittel noch bedeutend kleiner gewesen, nämlich 13,6 respektive 15,8 Hektaren.

Im innerkantonalen Vergleich fällt auf, dass am meisten Betriebe in den Analyseregionen Willisau, Entlebuch und Rottal-Wolhusen angesiedelt sind. Die meisten Landwirtschaftsbetriebe stehen in der Gemeinde Escholzmatt-Marbach (262), gefolgt von Willisau (195) und Ruswil (190). Weniger als zehn Betriebe gibt es in den Gemeinden Gisikon (4), Honau (4), Sursee (5), Dierikon (6), Buchrain (7) und Alberswil (9).

Jedes dritte Schweizer Schwein kommt aus einem luzernischen Hof

In keinem Kanton der Schweiz werden auch nur annähernd so viele Schweine gehalten wie im Kanton Luzern. Am 1. Januar 2021 betrug der Luzerner Bestand 428’132 Schweine. Das entspricht 31,3 Prozent des gesamten Schweizer Schweinebestands. Mit diesem Wert liegt der Kanton Luzern schweizweit mit grossem Abstand an der Spitze. Am zweitmeisten Schweine gibt es im Kanton Bern (208’616), gefolgt von den Kantonen Thurgau (163’934) und St. Gallen (155’715). Basel-Stadt ist der einzige Kanton ohne landwirtschaftliche Schweinehaltung.

Innerhalb des Kantons Luzern sind die Schweine hauptsächlich in den Regionen Willisau, Rottal-Wolhusen, im Agglomerationsgürtel und im Seetal angesiedelt. Am meisten Schweine gab es 2021 in den Gemeinden Ruswil (33’666), Beromünster (24’076), Grosswangen (19’636), Willisau (15’442) und Ettiswil (14’323). In diesen fünf Gemeinden lebt über ein Viertel des gesamten Luzerner Schweinebestands. Keine Schweine gibt es in den Gemeinden Buchrain, Honau, Ermensee und Sursee.

Am meisten Schweinebetriebe gab es im Kanton Luzern vor rund 70 Jahren mit knapp 9’000 Betrieben (1951). Seither ist die Zahl der Halter stark zurückgegangen und beträgt heute nicht einmal mehr einen Fünftel der damaligen Zahl. Der Schweinebestand erreichte seinen Höchstwert vor knapp 40 Jahren mit gut 470’000 Schweinen (1983). Danach blieb der Schweinebestand schwankend, bis er sich in den vergangenen 10 Jahren innerhalb einer Bandbreite von 414’000 bis 435’000 Schweinen einpendelte.