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Salt ist stolz auf sein starkes Wachstum beim Mobilfunk – aber den neuen Rekord musste sich die Firma teuer erkaufen

Die Nummer drei im Telekom-Markt legt im ersten Halbjahr bei den Mobilfunk- und Internet-Kunden zu. Doch das Wachstum ist auch einer Kampagne geschuldet, die nun das Ergebnis belastet.

Der Mobilfunk-Anbieter Salt hat im ersten Halbjahr den Betriebsertrag um 3,5 Prozent auf 472,4 Millionen Franken gesteigert. Das gab er am Donnerstag bekannt. Im zweiten Quartal nahm er sogar um 4,4 Prozent auf 238,8 Millionen Franken zu. Im ersten Halbjahr verzeichnete Salt einen Ertrag von 261,5 Millionen Franken – 3,2 Prozent mehr als in der Vorjahresperiode.

Besonders im Mobilfunk konnte Salt zulegen. Im zweiten Quartal sei mit 24’700 neuen Mobilfunk-Abos das höchste Wachstum in einem Quartal seit zehn Jahren verzeichnet worden, teilt Salt mit. Zum Vergleich: Die Swisscom als Marktführerin legte im zweiten Quartal um netto 37’000 Neukunden zu. Gemäss Zahlen des Bundes hat die Swisscom im Mobilfunk einen Marktanteil von 58 Prozent und Salt einen von nur 17 Prozent. Salt konnte also überproportional stark wachsen.

Salt muss sich Wachstum erkaufen

Auch bei den schnellen Internetanschlüssen legte Salt zu. Laut der Mitteilung ist der Mobilfunk-Anbieter aus Renens VD dieses Jahr die Nummer eins beim Wachstum der Abonnenten von ultraschnellen Internetanschlüssen. Darunter versteht Salt Abos, bei denen ein Zugang via Glasfaser verkauft wird. Die Firma bietet ihre Internet- und Fernsehangebote im Gegensatz etwa zu Swisscom und Sunrise nur auf Glasfasernetzen an.

Das Wachstum musste sich Salt allerdings teuer erkaufen. Eine Marketing-Kampagne mit Fokus auf die Netzqualität und weitere Ausgaben «zur Unterstützung des Wachstums» hätten dazu geführt, dass das EBITDA im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahresquartal um 1,9 Prozent auf 112,9 Millionen Franken abgenommen habe, heisst es in der Mitteilung.

Ex-Sunrise-Chef im Verwaltungsrat

An der Generalversammlung im Juni wurden mit Alexandra Reich und Libor Voncina zwei neue Mitglieder in den Verwaltungsrat gewählt. Reich war CEO von Telenor Thailand und arbeite bei der Deutschen Telekom, Sunrise und Swisscom. Libor Voncina ist in der Schweizer Mobilfunk-Branche ebenfalls kein Unbekannter: Zwischen 2013 und 2016 leitete er mit Sunrise die Nummer zwei im Markt.

Die Telekom-Firma Salt mit etwa 1000 Mitarbeitenden gehört dem französischen Telefonkonzern NJJ Capital des Milliardärs Xavier Niel. Ein letztes Jahr angekündigter Börsengang wurde bereits Anfang des Jahres abgeblasen.