Alte Oltner Briefmarken erzielen bei Versteigerung einen Rekordpreis von 65’000 Franken
Am Dienstag wurde ein Viererblock der Oltner Flugpost-Briefmarke aus dem Jahr 1913 zu einem absoluten Höchstpreis versteigert, wie das Auktionshaus Rapp aus Wil SG mitteilt: Der Verkaufspreis kletterte für die vier Briefmarken mit dem ursprünglichen Wert von je 50 Rappen auf 65’000 Franken. Das ist eine Wertsteigerung von 3,25 Millionen Prozent oder pro Jahr knapp 30’000 Prozent Gewinn.
Der Grund für diesen Höchstpreis lag laut Marianne Rapp Ohmann, Geschäftsführerin des Auktionshauses Rapp, unter anderem daran, dass der versteigerte Viererblock noch der einzig existierende sein dürfte, der erst noch in bester Erhaltung erworben werden konnte.
Auf den Tag genau waren es am gestrigen Auktionstag 109 Jahre her seit dem Todessturz von Pilot Ernst Reich: Anlässlich des Flugtags in Olten hätte eine Briefmarke herausgegeben werden sollen, die daher als Flugpostmarke bezeichnet wurde. Wegen des Unfalls und weil der Ersatzpilot Oskar Bider wegen schlechten Wetters nicht starten konnte, wurde die Briefmarke aber nicht verausgabt: Diese hätte nur gedruckt werden sollen, wenn Pilot Reich erfolgreich in Olten eingetroffen wäre.
Es gab deshalb nur Probedrucke in hellgrüner Farbe, die ohne Gummierung in der Kleinstauflage von 24 Exemplaren produziert wurden – heute für Sammlerinnen und Sammler von Briefmarken eine absolute Rarität und deshalb so viel wert.
Das Auktionshaus Rapp in Wil SG zählt nach eigenen Angaben zu den bedeutendsten Briefmarken- und Münzenauktionshäusern der Welt und hat sich in den stark wachsenden Luxusauktionsmärkten für Schmuck, Uhren und Handtaschen etabliert. In der über 50-jährigen Geschäftstätigkeit wurden laut Mitteilung Raritäten und Pretiosen für weit mehr als eine halbe Milliarde Schweizer Franken versteigert. (otr)