Sanierungsprojekt für Villa Musegg im Stadtparlament gescheitert
Für das Nein des Parlaments ausschlaggebend waren die hohen Kosten und die tiefe Bruttorendite der im Gebäude geplanten Wohnungen. Zudem verteuerte der Grosse Stadtrat während der Debatte das Vorhaben um rund 300’000 Franken, dies weil in der Remise nicht zwei Parkplätze, sondern Büros realisiert werden sollten. Kritik gab es auch an der Mischung von öffentlicher und privater Nutzung.
Die Villa befindet sich zwischen Wachtturm und Zytturm und ist im kantonalen Bauinventar als schützenswert verzeichnet. Das Erdgeschoss sollte als Café und Quartiertreff genutzt werden. Im Obergeschoss waren zwei Wohnungen geplant. Die Miete für die 3,5-Zimmer-Wohnung sollte gemäss Stadtrat 3800 Franken, die für die 2,5-Zimmer-Wohnung 2600 Franken kosten.
Streit um Stromproduktion auf dem Dach
Im Grossen Stadtrat wurde bemängelt, dass die Rendite damit zu klein sei und die Stadt hochpreisige Wohnungen subventioniere. Ein weiterer Streitpunkt war, ob das Süddach mit stromproduzierenden Ziegeln ausgestattet werden solle. Diese hätte zu Konflikten mit der kantonalen Denkmalpflege führen können.
Die Mitte-Fraktion hatte zu Beginn der Debatte einen Rückweisungsantrag gestellt und verlangt, dass der Stadtrat das Projekt überarbeite. Sie drang damit bei den anderen Fraktionen aber nicht durch. Die Diskussionen zogen sich über mehrere Stunden dahin. Vor allem die Frage der beiden Parkplätze führten auch zu Gehässigkeiten. (sda)