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Erste Auslandsreise führt Syriens Übergangsstaatschef nach Riad

Der syrische De-facto-Machthaber Ahmed al-Scharaa hat seine erste Auslandsreise als Übergangsstaatschef unternommen.

Am Sonntag landeten der frühere Rebellenführer und sein Aussenminister Asaad al-Schaibani mit einem saudischen Jet in Riad. Das saudische Staatsfernsehen hob vor allem die Tatsache hervor, dass al-Scharaa die Hauptstadt des Königreichs zum Ziel seiner ersten Auslandsreise machte. Beobachter werteten dies auch als mögliches Zeichen für eine Abkehr Syriens vom Iran, dessen Führung den im Dezember gestürzten langjährigen Machthaber Baschar al-Assad unterstützt hatte.

In Riad sollte al-Scharaa unter anderen mit Kronprinz Mohammed bin Salman zusammentreffen. Saudi-Arabien gehörte zu den arabischen Ländern, die Rebellengruppen in Syrien in deren Kampf gegen Assad finanziell unterstützten, nachdem Proteste des Arabischen Frühlings 2011 in dem Land blutig niedergeschlagen worden waren. Über Jahre hatten die vom Iran und von Russland unterstützten Assad-Truppen jedoch die Oberhand. Dies änderte sich im Dezember mit der Blitzoffensive von Aufständischen unter Führung von al-Scharaas Gruppe Haiat Tahrir al-Scham, die einst mit dem syrischen Ableger von Al-Kaida verbunden war. Inzwischen hat al-Scharaa sich vom Terrornetzwerk losgesagt, seit dem Machtwechsel zeigt er sich betont moderat. (AP)