Jetzt ist klar, wann die sanierte Prüfhalle des Strassenverkehrsamts wieder eröffnet
Etwas mehr als eineinhalb Jahre –seit März 2023– ist nun saniert und gebaut worden, nun stehen die Arbeiten an der Prüfhalle in Schafisheim vor dem Abschluss. Ab dem 6. Januar 2025 werden dort wieder Fahrzeuge auf ihre Verkehrstauglichkeit geprüft, entsprechende Einladungen seien schon verschickt worden. Das teilt der Kanton Aargau am Dienstag mit.
Im Dezember 2021war angekündigt worden, dass die Sanierung rund 18 Millionen Franken kosten werde. Dieser Kredit reichte aber nicht aus. Nicht ganz zwei Jahre später ersuchte der Aargauer Regierungsrat den Grossen Rat in einer Botschaft um einen Zusatzkredit von 4,7 Millionen Franken.
Als Grund für die höheren Kosten gab die Regierung die volatile Marktlage aufgrund steigender Material- und Energiekosten in Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg an sowie eine hohe Teuerung, Lieferkettenprobleme und den Fachkräftemangel.
Grosse Zufriedenheit beim Strassenverkehrsamt
André Hostettler, Leiter Technik beim Strassenverkehrsamt Aargau, sagt auf Anfrage der AZ, dass die Sanierungsarbeiten planmässig verlaufen seien. Er sei zufrieden, in Schafisheim sehe alles gut aus, und man freue sich, bald in der sanierten Prüfhalle arbeiten zu können. «Im Januar zeigt sich dann, ob alles wie geplant läuft oder ob wir noch einige Abläufe anpassen müssen», sagt Hostettler.
Während die Sanierungsarbeiten liefen, hat das Strassenverkehrsamt zwei Provisorien betrieben – in Frick und in Hendschiken. Es sei eine herausfordernde Zeit für die Mitarbeitenden, aber auch für die Kundinnen und Kunden gewesen, heisst es in der Mitteilung. Hostettler sagt, dass es gegenseitiges Verständnis gebraucht habe, aber: «Es hat alles erstaunlich gut funktioniert, das ist nicht selbstverständlich. Denn es waren viele Leute betroffen.»
Wie viel Rückstand hat das Strassenverkehrsamt bei den Fahrzeugprüfungen?
Der Kanton Aargau gibt in der Mitteilung auch bekannt, dass das Provisorium in Hendschiken seinen Betrieb noch vor Weihnachten einstellen wird. In Frick hingegen geht es weiter – und zwar für drei weitere Jahre. Gemäss Mitteilung des Kantons geht es hierbei darum, «den Rückstand an Fahrzeugprüfungen, der sich in den letzten Jahren ergeben hat, kontinuierlich abzubauen».
Wie viel Rückstand hat das Strassenverkehrsamt denn konkret? André Hostettler sagt, dass hierfür eine differenzierte Betrachtung notwendig sei. Bei der Kontrolle von Fahrzeugen, die Gefahrengut transportieren, oder auch bei Fahrzeugen, die für den Personentransport eingesetzt werden, sei man «keinen Tag im Verzug». Das könnte man sich schlicht nicht erlauben.
Bei Autos und Motorrädern sieht es hingegen anders aus. Da betrage der Rückstand ungefähr ein Jahr, erklärt Hostettler. Da spiele auch immer der Umstand mit, wie viele Fahrzeuge bereits im Zweijahresrhythmus geprüft werden müssen.
Fahrzeuge müssen immer in gutem Zustand sein
Um diesen Rückstand zu aufzuholen, brauche es auch immer Infrastruktur und personelle Ressourcen, gibt er zu bedenken. Diese habe man nun mit dem Standort in Frick. Dank der Prüfstellen in Schafisheim und Wettingen sind weiterhin drei Standorte in Betrieb.
Durch die Weiterführung in den kommenden drei Jahren erhofft man sich, den Grossteil des Überhangs abbauen zu können. Jedoch ist es Hostettler auch wichtig, an die Eigenverantwortung der Verkehrsteilnehmenden zu appellieren: «Autos oder Töffs müssen immer in einem guten Zustand sein. Wenn etwas passiert, haftet die Halterin oder der Halter.»
Im Kanton Aargau nahm der Fahrzeugbestand seit der Eröffnung der Prüfhalle im Jahr 1973 von rund 161’000 auf knapp 600’000 zu. Mit der Sanierung der Prüfhalle in Schafisheim werde nun sichergestellt, dass der Prüfbetrieb an jenem Standort auch in Zukunft «sicher, flexibel und effizient» abgewickelt werden könne, schreibt der Kanton.