Als neue Landfrau des Jahres wird diese Lehrerin von Reaktionen überwältigt: «Ich musste mein Handy auf Flugmodus stellen»
«Der Ansturm auf unseren diesjährigen Christbaumverkauf war sehr gross», erklärt die frischgekürte Landfrau des Jahres Sonja Vogt-Meyer. Am Samstag nach der Ausstrahlung des grossen Finales der «SRF – bi de Lüt Landfrauenküche» waren Vogt-Meyer und ihr Ehemann Daniel, die gemeinsam einen Bauernhof in Scherz betreiben, an ihrem traditionellen Weihnachtsbaumverkauf im Einsatz. Die Scherzer Landfrau erzählt:
«Das Finale haben wir in einem kleinen Zeitfenster zwischen den Vorbereitungsarbeiten mit unseren Kindern geschaut.»
Die letzte Sendung der 15. Staffel der Landfrauenküche des Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) wurde am 17. Dezember ausgestrahlt. Gefilmt wurde die Sendung schon vor drei Wochen, wie Vogt-Meyer berichtet. Entsprechend erwartete das Ehepaar Vogt die zahlreich erscheinende Kundschaft am Weihnachtsbaumverkauf.
Wegen der Gratulationen verbrachte die Landfrau eine schlaflose Nacht
Die Gratulationen zu ihrem Sieg liessen aber nicht bis am nächsten Morgen auf sich warten. Gleich im Anschluss zur Sendung klingelte und vibrierte das Mobiltelefon von Vogt-Meyer ohne Ende. «Es war sehr lässig, gleich nach dem Finale so viele Reaktionen zu erhalten», freut sie sich. «Weil noch viel Arbeit vor mir lag, musste ich mein Handy auf Flugmodus stellen.»
Am Abend vor dem Verkauf mussten der Stand aufgestellt und die meisten Produkte frisch zubereitet werden. Vogt-Meyer berichtet:
«Das Weihnachtskonfekt, die Meringue aus dem Holzofen und das Brot wollte ich frisch backen.»
Als sie ihr Telefon wieder eingeschalten hat, sagt die 53-Jährige, waren mehr als 200 Whatsapp-Nachrichten und Hunderte Reaktionen via Instagram und Facebook eingegangen. «Zur Beantwortung aller Nachrichten musste ich eine Nachtschicht einlegen.»
Die Oberstufenlehrerin erklärt: «Damit Zeit blieb, am nächsten Morgen mit den Leuten zu sprechen, haben wir Hilfe eingestellt.» Die angebotenen Tannenbäume und frischen Produkte seien sehr beliebt gewesen. «Alles war superschnell weg», freut sich Vogt-Meyer. «Das war eine schöne Belohnung für die harte Arbeit.»
Verblüfft war sie nicht nur vom Sieg
Vogt-Meyer ist froh, dass die Katze aus dem Sack ist. «Es war schwer, das Geheimnis so lange für mich zu behalten», erklärt sie. Bis zur Ausstrahlung des Finales musste sie die Freude über den Titel «Landfrau des Jahres» zurückhalten. Die Oberstufenlehrerin der Schule Birr, wo sie Englisch und Wirtschaft/Arbeit/Haushalt unterrichtet, meint lachend:
«Still und heimlich für mich habe ich ab und zu einfach Wow rufen müssen.»
Vor ihrer Schülerschaft hätte sie «ihr Pokerface» aber behalten können.
Das Resultat habe sie «total überrascht». Sie hätte gedacht, dass es vielleicht für den dritten Platz reicht, so Vogt-Meyer. «Nach der Auflösung des zweiten und dritten Rangs habe ich mich im Kopf zurückgelehnt.» Umso grösser sei die Überraschung gewesen, als Moderatorin Nicole Berchtold verkündete, dass Vogt-Meyer von ihren sechs Mitstreiterinnen die meisten Punkte für ihr Menu erhalten hat und somit die Siegerin der 15. Staffel ist. Mit einem Lachen fügt Vogt-Meyer hinzu: «Zusätzlich haben mich die Konfetti-Kanonen erschrocken.»
Fast hätte Vogt-Meyers Vater ihren Moment verpasst
Vor dem Finale gab es noch einen kleinen Schreck-Moment. Beinahe hätte ihr Vater die Ausstrahlung verpasst. Vogt-Meyer erklärt: «Eine Viertelstunde vor der Sendung habe ich ihn angerufen und gesagt, dass er den Fernseher bald einschalten müsse.» Er ist vor kurzem in eine Alterswohnung gezogen, erklärt sie, und konnte den neuen Fernseher noch nicht bedienen.
Glücklicherweise habe eine seiner Enkelinnen dann gemeinsam mit ihm das Gerät zum Laufen bringen können. «Das war schon ein bisschen eine Feuerwehrübung», erinnert sich Vogt-Meyer lachend. Im Nachhinein habe ihr Vater dann gesagt:
«Jetzt weiss ich, warum du unbedingt wolltest, dass ich die Sendung schaue.»
Über die Festtage steht sie nochmals im Einsatz
Neben dem Titel konnte Sonja Vogt-Meyer auch das Preisgeld von 6000 Franken mit nach Scherz nehmen. Wie sie es einsetzten wird, weiss die 53-Jährige noch nicht genau. «Einen Teil werden wir sicher in Familienskiferien investieren», meint sie. Ihren drei Kindern möchte sie auch je «einen Ecken» geben, denn ihre zwei Söhne Pascal und Sebastian sowie Tochter Kathrin hätten sie während der Dreharbeiten genauso wie Ehemann Daniel tatkräftig unterstützt.
Gemeinsam mit ihrer Familie will sich Vogt-Meyer nach den intensiven Wochen etwas erholen. «Irgendwann nach Weihnachten gehen wir Skifahren.» An den Festtagen wird es jedoch noch einmal stressig für die dreifache Mutter: «Ich koche am 24. und 25. Dezember für die Verwandtschaft.» Das Menu stehe noch aus. «Diese Woche muss ich das mal angehen», meint Vogt-Meyer.