Nach Braunwalder-Aus: Angestellte der Metzgerei-Läden erhalten neue Arbeitsverträge
Diese Meldung kam für viele Kunden überraschend: Die Grossmetzgerei O. Braunwalder AG aus Wohlen deponierte vor zwei Wochen beim Bezirksgericht die Bilanz. Zur Firma gehört der Schlachtbetrieb in Wohlen, der per sofort eingestellt wurde. Dagegen blieben der Fabrikladen in Wohlen sowie die sechs Metzgerei-Filialen in Boswil, Dielsdorf ZH, Döttingen, Nussbaumen, Oberrohrdorf und Waltenschwil geöffnet.
Insgesamt sind 63 Mitarbeitende vom Ende der O. Braunwalder AG betroffen. Deren Eigentümerin, die Heba Holding AG mit Sitz in Lenzburg, kündigte an, diese Läden weiterführen zu wollen, und zwar unter ihrer anderen Tochterfirma Traitafina. Diese bezeichnet sich auf ihrer Website «als führendes Produktions- und Handelsunternehmen mit qualitativ hochstehenden Fleischwaren für die Gastronomie und den Detailhandel».
Die Läden sind nach wie vor geöffnet. Und die Mitarbeitenden einer Filiale haben bereits neue Arbeitsverträge von der Traitafina erhalten. Die Heba Food Holding AG bestätigt auf Anfrage, dass dies für die Mitarbeitenden aller Filialen gilt. Die Traitafina führt alle Läden weiter und bestückt diese möglichst mit regionalen Fleisch- und Wurstwaren.
Zukunft der Läden noch in der Schwebe
Die Heba Food Holding bekräftigt, die Läden langfristig weiterführen zu wollen. Allerdings hänge dies angesichts des laufenden Verfahrens von den zuständigen Behörden ab, heisst es. Die geplante Weiterführung ist also noch in der Schwebe.
Um was für ein Verfahren es sich handelt, sagt Heba Food bisher nicht. Wird die Bilanz eines Unternehmens deponiert, ist dieses in der Regel überschuldet oder verfügt über keine liquiden Mittel mehr. Möglich ist dann, dass ein Konkurs- oder ein Nachlassverfahren folgt. Gemäss Amtsblatt ist bisher weder das eine noch das andere Verfahren eröffnet worden.
In den Filialen waren über die Hälfte der 63 Braunwalder-Mitarbeitenden beschäftigt. Die restlichen Mitarbeitenden sollen innerhalb der Heba Food Gruppe eine Anstellung finden. Angesichts des Fachkräftemangels stünden die Chancen dazu gut, hiess es von Firmenseite dazu.