Der einst längste Skilift des Aargaus kommt ins Museum
Einst witzelte man in Aarau, die angedachte Fusion mit Densbüren würde sich vor allem lohnen, weil man dann zu einem Skilift komme. Doch aus der Fusion wurde nichts; und wie viele Saisons der Skilift in Asp angesichts des Klimawandels noch laufen kann, steht in den Sternen. Dereinst wird es ihm wohl gleich ergehen wie vielen anderen Klein-Liften im Mittelland. Eine neue Ausstellung im Alpinen Museum Bern widmet sich nun diesem Thema – den verschwundenen Skiliften.
An sechs Hörstationen stehen Beispiele aus der ganzen Schweiz im Fokus, darunter auch eins aus dem Ruedertal: der Skilift Vorderi Höchi in Walde. Bereits 1965 montierte Max Bolliger – Landwirt, Viehhändler und Gemeindeammann – den ersten Rucksack-Skilift für die Dorfjugend. Für die Umsetzung seiner Vision hatte er von einem befreundeten Viehhändler aus Delémont einen Kredit bekommen. 1971 wurde dann ein 800 Meter langer Mastenskilift gebaut, der längste im Aargau. Von 595 Meter über Meer ging es mit dem Zweier-Schlepplift 109 Meter aufwärts.
René Bolliger, Skiliftbetreiber zweiter Generation, erinnert sich in seiner «Liftgeschichte» im Alpinen Museum: «Auch unsere Verwandten kamen hierher, um skizufahren. Das war Freiheit. Hier lernte man Leute kennen.» Ab 1975 gab es sogar Nacht-Skifahren, an guten Tagen stand man an vor dem Lift, und nicht wenige Kinder aus der Region machten hier ihre ersten paar Schwünge. Bis über all die Jahrzehnte nicht nur der Schnee immer weniger und weniger wurde, sondern auch die Regelungen strenger.
2003 fuhr der Lift letztmals auf die Vorderi Höchi, danach verkaufte ihn Familie Bolliger nach Tschechien. Ein anderes Vermächtnis Max Bolligers ist übrigens das Feriendorf Walde – es steht immer noch.