70 Meter lang ist diese Holzbahn – am Wochenende steht sie am traditionellen Rutschbahnfest wieder im Einsatz
Am Wochenende ist es wieder so weit: Mit leuchtenden Augen, angewinkelten Beinen und mit einem Teppich ausgestattet flitzen Kinder und Erwachsenen die Holzrutschbahn hinunter. Zwei Tage dauert das Rutschbahnfest in Schneisingen jeweils. Nach einer sechs Jahre dauernden Pause findet das traditionelle Volksfest der Feuerwehr und des Feuerwehrvereins am Samstag und Sonntag, 24. und 25 August wieder statt.
«Es war eine längere Durststrecke», sagt Kommandant Dominik Meier. Während der Coronapandemie sei das Fest etwas untergegangen. Auf Initiative des ehemaligen Feuerwehrkommandanten Franz Meier werde die Rutschbahn nun wieder aufgestellt.
Während die kleineren Mädchen und Jungs auf einer kleinen Rutschbahn rund sieben Meter runter sausen, dauert die Fahrt der älteren Kinder und Erwachsenen auf der 70 Meter langen Holzbahn deutlich länger. Der Teppich ist dabei Pflicht: «Sonst rutscht es nicht, und es gibt sogenannte Turnhallenboden-Verbrennungen», sagt Dominik Meier. Deshalb empfiehlt er auch, möglichst gerade auf dem Teppich zu sitzen und mit einem langärmeligen Oberteil die Bahn in Angriff zu nehmen, damit man den Rand der Bahn nicht mit der Haut berührt. «Es stehen zudem alte Feuerwehrjacken zur Verfügung», ergänzt er.
Der Feuerwehrkommandant spricht dabei aus Erfahrung: Er rutschte schon als Kind hinunter – und auch als Erwachsener bei der letzten Durchführung 2018. Falls es doch kleinere Blessuren geben sollte, sei die Sanität vor Ort.
Holzbahn war schon an der Badenfahrt
Vor mehr als 40 Jahren fand das Volksfest zum ersten Mal statt: 1983 weihte die Feuerwehr ein Tanklösch-Fahrzeug ein und stellte dabei auch eine Rutschbahn auf. Danach wurde es jeweils alle zwei Jahre organisiert. Die Rutsche stand aber nicht nur in Schneisingen im Einsatz, sondern sorgte auch am Städtlifest in Kaiserstuhl und an einer Badenfahrt für rasanten Spass.
2010 wäre aber fast Schluss gewesen mit der beliebten Tradition: Die Feuerwehr wollte die Rutsche entsorgen. Dank des grossen Engagements der Schneisinger Kinder ist das beliebte Gerät noch heute im Einsatz. Denn die Schülerinnen und Schüler schrieben zahlreiche Briefe, was Wirkung zeigte: Die Organisatoren entschieden sich schliesslich, den Anlass weiterzuführen. 2016 und 2018 fand das Fest erneut statt.
Für das diesjährige Rutschbahnfest starten die Aufbauarbeiten am Montag. Unter der Leitung des OK-Präsidenten Franz Meier stehen bis zu 50 Mitglieder des Feuerwehrvereins und der Feuerwehr im Einsatz, um die Rutsche aus Holz auf dem Areal der Familie Knecht an der alten Siglistorferstrasse aufzustellen.
Das Volksfest beginnt am Samstag und Sonntag jeweils um 11 Uhr. Die Mädchen und Jungs zahlen fünf Franken pro Tag, die Erwachsenen einen Franken pro Fahrt. Willkommen sind nicht nur die Schneisingerinnen und Schneisinger, sondern die ganze Region. «Je mehr kommen, desto besser», sagt Dominik Meier mit einem Schmunzeln.
Die Kinder können sich dabei nicht nur auf der Rutschbahn vergnügen, sondern auch auf der Hüpfburg und im Riesensandkasten. Am Samstagnachmittag ist zudem die Feuerwehr Wehntal mit einem sogenannten Hubretter auf dem Platz, auf dessen Plattform Kinder und Erwachsene in die Luft steigen können. Am Abend um 20.30 Uhr tritt die Menziker Rockband Hasimgras auf, am Sonntag der Jodlerklub vom Studenland sowie die «insieme Musig-Bänd». Eine Festwirtschaft sorgt für Verpflegung, beim Biermobil und am Abend an der Bar können die Besucherinnen und Besucher ihren Durst löschen.