
«Deutlich höherer Kaufpreis»: Liegenschaftskauf der Ortsbürger ist gescheitert
Seit einiger Zeit hat die Schöftler Ortsbürgergemeinde den Kauf der Parzelle an der Aarauerstrasse 6 und 8 geplant, das Stimmvolk gab an der Gmeind im vergangenen November die Zustimmung für den Kaufpreis von 1,35 Millionen Franken. Die Idee war, dass auf der1390 Quadratmeter grossen Parzelle, wo aktuell die Ruedi-Rüssel-Tankstelle und einige Gebäude stehen, Alterswohnungen gebaut werden sollten. Doch nun löst sich der Kauf und somit auch dieser Plan in Luft auf.
Die Verkäuferschaft hat sich entschieden, die Liegenschaft nicht an die Schöftler Ortsbürger zu verkaufen, sondern an einen anderen Interessenten. «Mehrere Kontakte zwischen der Gemeinde und der Verkäuferschaft führten bedauerlicherweise nicht dazu, dass sich die Verkäuferschaft doch noch für einen Verkauf an die Ortsbürgergemeinde entschieden hat», ist in der Mitteilung des Gemeinderates zu lesen.
Aus der Medienmitteilung ist die Enttäuschung über diese Wendung herauszulesen. Vor der Gmeind im letzten November hiess es vonseiten der Gemeinde, dass man seit längerem Kontakt mit der Eigentümerin pflege. In der Botschaft wurde aber auch eingeräumt, dass der effektive Kauf des Grundstücks nicht garantiert werden könne, weil nicht bekannt sei, ob und wie viele Mitbewerber vorhanden seien. Aus diesem Grund wurde auch das Angebot der Gemeinde in der Höhe von 1,35 Millionen bis zur Versammlung geheim gehalten.
«Dieser Kaufpreis wurde im Vorfeld der Gemeindeversammlung mit der Verkäuferschaft abgesprochen», heisst es in der Mitteilung. Die Gemeindekanzlei habe auch eine schriftliche Bestätigung erhalten, dass dieser Kaufpreis grundsätzlich akzeptiert werde. Ein Vorvertrag habe jedoch aus verschiedenen Gründen, insbesondere mangels Zeit, nicht abgeschlossen werden können.
Gemeinde hätte «bedeutend darauflegen müssen»
Das Scheitern der Kaufverhandlung kam für die Gemeinde aber nicht überraschend. «Wir sind seit dem Beschluss der Ortsbürgergemeinde mit der Verkäuferschaft in Kontakt geblieben», sagt Gemeindeschreiber Dario Steinmann auf Anfrage. Dabei habe sich abgezeichnet, dass auch mit anderen Parteien verhandelt werde.
Mit diesen Angeboten konnte die Ortsbürgergemeinde nicht mithalten, «man hätte bedeutend darauflegen müssen», so Steinmann. In der Mitteilung steht dazu: «Der Gemeindekanzlei liegen Informationen vor, dass die nun berücksichtigten Interessenten einen deutlich höheren Kaufpreis bezahlen werden.» Hätte die Ortsbürgergemeinde das Geschäft anders aufgleisen müssen, um mehr Verhandlungsmöglichkeiten zu haben? «Es ist schwierig, sich an einer Ortsbürgergemeindeversammlung Spielraum zu geben. Je mehr Spielraum, desto eher wird ein Geschäft abgelehnt», so Steinmann.
Er räumt ein, dass der Erbgang auf Verkäuferseite möglicherweise einen Einfluss auf den Ausgang der Verkaufsverhandlungen hatte. Denn die Besitzerin, mit der ursprünglich die Verhandlungen geführt wurden, verstarb vor der Versammlung im November 2024. Damals hiess es aber, dass derVerkauf an die Gemeinde dem Willen der Verstorbenen entspreche und die Erben dies berücksichtigen wollen.
Die Gemeinde hält aber an den Plänen fest, in Schöftland altersgerechte Wohnungen zu bauen. Man habe die Augen offen, wenn sich was Passendes anbiete, so Steinmann.