Millionen sparen dank Landabtausch? Vier Schöftler lancieren Umfrage zum optimalen Standort des Alterszentrums
«Wir sind zufrieden, wenn wir rund 500 Antworten auf unsere Umfrage bekommen», sagt Bruno Kaufmann, Vertreter der vierköpfigen Interessengruppe «Pro Landabtausch». Diese Woche wird ein Flyer mit der Umfrage und einem Link, um diese auch online ausfüllen zu können, an die rund 4500 Schöftler Haushaltungen verteilt.
Damit wollen die IG-Mitglieder Bruno Kaufmann, Beat Dobmann (Gemeinderat von 2009 bis 2013), Stephan Zanghellini und Hervé Studer bei der Bevölkerung den Puls fühlen. Konkret geht es um die Frage, wo das Alterszentrum Suhrental seinen Neubau realisieren soll.Erste Planungsarbeiten laufen bereits seit Jahren.
Bei der Umfrage stehen die unbebauten Parzellen entlang der Hauptstrasse neben der Bank Leerau, die im Eigentum der Gemeinde sind, und der aktuelle Standort des Alterszentrums zur Wahl. Eine Gesamtplanung für das Gebiet soll den Landabtausch begleiten.
IG verspricht sich viele Vorteile
Die Präferenz der Gruppe ist klar. Kaufmann sagt: «Es liegt auf der Hand, dass ein Neubau auf einer unbebauten Parzelle günstiger ist.» Die IG erklärt auf dem Flyer, dass mit einem Neubau auf den Landflächen der Gemeinde kein teures Provisorium notwendig sei, ausserdem müsse der Bau nicht etappiert werden und sei schneller abgeschlossen.
Auch müsse so das Bettenangebot während der Bauphase nicht reduziert werden und es gebe keine zusätzliche Belastung für die Bewohner und Angestellten. Zudem sieht das Komitee das Alterszentrum mit Restaurant und Cafeteria «als attraktiven Begegnungsort für Jung und Alt», wenn es auf den Parzellen der Gemeinde gebaut werden könnte.
Das bestehende Gebäude wurde vor gut 60 Jahren gebaut. «Die aktuelle Infrastruktur entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen und es besteht daher Handlungsbedarf, um die kantonalen Pflegerichtlinien einzuhalten», erklärt die IG.
Das Alterszentrum gehört den sieben Aktionärsgemeinden Kirchleerau, Moosleerau, Reitnau, Schlossrued, Schmiedrued, Schöftland und Staffelbach. Diese müssen die Finanzierung und den Betrieb sicherstellen. «Gleichzeitig stehen die Gemeinden gegenüber ihren Steuerzahlern ebenfalls in der Verantwortung, die Kosten für die Pflegeleistungen so tief wie möglich zu halten. Höhere Baukosten führen zu höheren Beiträgen bei der Pflegefinanzierung in den Gemeinden», führt die IG aus.
Zeit drängt für den Landabtausch
Aus Sicht des Komitees könnte ein Neubau auf dem Areal «Gemeinde» zu Einsparungen von mehreren Millionen führen, was auch den Steuerzahlenden zugutekomme. Für die IG ist auch ein Landabtausch mit einem zusätzlichen Wertausgleich für die Gemeinde Schöftland denkbar. Diese wollte sich auf Anfrage der AZ noch nicht zur Umfrage äussern.
Im Rahmen der Gemeindeversammlung im vergangenen Juni sagte Gemeindeammann Thomas Buchschacher: «Ein Abtausch ist nur mit gleicher Währung möglich.» Die Gemeinde-Parzellen werden als Festplatz genutzt und sind deshalb mit einem Wasser- und Stromanschluss ausgerüstet. Während derBauarbeiten für die neue Coop-Überbauungdient die Wiese übergangsweise als Parkplatz und Baulager.
Die IG will voraussichtlich bis Ende September Rückmeldungen sammeln, so Kaufmann. «Danach werden wir die Resultate dem Gemeinderat und dem Verwaltungsrat des Alterszentrums geben.» Dann liege es an den beiden Parteien, miteinander eine Lösung zu finden. «Die Zeit drängt», sagt Kaufmann. Er vermutet, dass der Verwaltungsrat bereits im Spätherbst die Vorplanung konkretisiert und zur öffentlichen Ausschreibung des Architekturwettbewerbs schreiten könnte. Der Verwaltungsrat hat sich auf die Anfrage der AZ zum Landabtausch nicht geäussert.