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Gleich ennet der Grenze: Bancomat in Deutschland gesprengt – Täter auf der Flucht

Lauter Knall in der Nacht auf Mittwoch: Unbekannte sprengen die Volksbank in Albbruck, direkt an der Schweizer Grenze. Nach ersten Erkenntnissen gibt es keine Verletzten.

In der Geschäftsstelle der Volksbank Hochrhein in Albbruck ist in der Nacht auf den 9. April ein Geldautomat gesprengt worden. Das teilt die Marketing-Leiterin, Karin Störk, am Mittwochmorgen mit. Verletzte habe es keine gegeben.

Laut Polizeipressesprecher Michael Schorr sei die Polizei um 2 Uhr alarmiert worden.

Auch Anrufe aus der Nachbarschaft seien bei der Polizei eingegangen: «Einige Leute in der Umgebung sind wegen eines lauten Knalls wach geworden.»

Die Täter sind auf der Flucht

Die bislang unbekannten Täter seien mit einem dunklen Fahrzeug geflüchtet.

Die Bank wurde abgesperrt.
Bild: Leonie Werne / Südkurier

Was ist über die Höhe der Beute bekannt?

«Ob und wie viel Beute die Unbekannten mitnehmen konnten, ist Gegenstand der Ermittlungen», so Schorr.

Ein Statiker habe das Gebäude bereits überprüft und wieder freigegeben, keine Einsturzgefahr also. Die Filiale bleibt nach Angaben der Polizei dennoch bis auf Weiteres für Kunden geschlossen.

Gebäude und Umfeld gleichen einem Schlachtfeld

Zerborstene Fensterscheiben, Berge von Glasscherben, abgerissene Beleuchtung – das direkte Gebäudeumfeld der Volksbankfiliale glich nach der Tat einem Schlachtfeld und zeugte zugleich von der grossen Wucht der Sprengladungen.

Der Innenraum der Geschäftsstelle ist völlig zerstört.
Bild: Markus Baier / Südkurier

Im Inneren waren die Schäden augenscheinlich noch grösser. Sowohl der Automaten- als auch der Service-Bereich der Bank waren mit Trümmern übersät. Die Automaten sind bei der Sprengung von der Wand gerissen worden, Teile der Wand- und Deckenverkleidungen liegen wild durcheinander, Scheiben sind zu Bruch gegangen und Kabel hängen von der Decke.

Der Tatort ist abgesperrt, im Innern des Gebäudes sind Ermittler und die Spurensicherung an der Arbeit.

Turbulente Nacht für Bewohner

Das Gebäude an der Schulstrasse ist derweil nicht nur Bankfiliale, sondern in den oberen Stockwerken befinden sich Wohnungen. Deren Bewohner, zu denen auch Daniel Vender und seine Familie zählen, erlebten eine turbulente Nacht, wie er im Gespräch mit unserer Zeitung berichtet: «Es hat gegen 2 Uhr zweimal richtig heftig gescheppert.» Wenig später wurden alle Wohnungen vorsorglich von der Feuerwehr geräumt.

«Es war die Rede von einem dritten Sprengsatz, der nicht explodiert ist und noch von Spezialkräften geborgen werden musste», so Vender weiter. Ausserdem musste überprüft werden, inwiefern das Gebäude infolge der Explosion einsturzgefährdet sein könnte.

Die Hausbewohner wurden zunächst zum nahe gelegenen Feuerwehrgerätehaus gebracht, schildert Vender. Den Rest der Nacht habe er mit seiner Familie bei den Schwiegereltern verbracht.

Erst im Lauf des Vormittags konnten die Bewohner ihre Wohnungen wieder beziehen. Nicht nur Vender nahm die Entwarnung mit grosser Erleichterung zur Kenntnis.

Letzte Bancomaten-Sprengung im Aargau ist nicht lange her

Im Aargau wurde zuletzt am 31. März, also erst vor ein paar Tagen, ein Bancomat gesprengt. Das Ziel war ein Raiffeisen-Geldautomat in Arni. Verletzt wurde niemand. Der Schaden war gross.

An diesen Standorten im Aargau haben Täter seit November 2020 Bankautomaten gesprengt: