Luftqualität bewahren oder Energie sparen – so bereiten sich die Schulen der Region auf den Winter vor
Die Gemeinden müssen Energie sparen. Seit Wochen künden sie ihre Sparmassnahmen für den Winter an. Dazu zählen, je nach Ortschaft, unter anderem weniger helle Strassenbeleuchtung, keine Weihnachtslichter und kühlere Innenräume. Letztere Massnahme wird auch in den Schulzimmern der Region umgesetzt. Die AZ hat bei der Kreisschule AargauSüd, der Kreisschule Aarau-Buchs und der Regionalschule Lenzburg nachgefragt, wie sie sich auf den kommenden Winter vorbereiten.
In allen drei (Kreis-)Schulen werden die Zimmer um zwei bis drei Grad weniger geheizt als bisher, sind nun 19 bis 20 Grad warm. Vorkehrungen wie das Bereitstellen von Decken in den Schulzimmern sind aber an keinem Standort geplant.
Thomas Merkofer, Leiter Infrastruktur der Kreisschule Aarau-Buchs, hält fest: «Die Schulleitungen vor Ort werden bei Bedarf weitere Empfehlungen an die Eltern abgeben.» Die Lenzburger und Aarauer Schulen folgen in Bezug auf Energiefragen ihren jeweiligen Arbeitsgruppen. Bei der Kreisschule Aarau-Buchs wurde diese intern bestimmt, in Lenzburg hat sie der Stadtrat eingesetzt.
Lüften: Ein Dilemma
In den leicht kühleren Lenzburger Schulzimmern wird gemäss Mirjam Roth, Leiterin Kommunikation, wahrscheinlich weniger und kürzer gelüftet werden, um Wärme zu speichern. «Das könnte sich allenfalls negativ auf das Raumklima auswirken», sagt sie.
Im ersten Moment scheint dies wie ein akzeptabler Kompromiss, wäre da nicht ein kleines Problem: Corona. Roth ergänzt: «Sollte sich die Coronasituation wieder verschärfen, müsste trotzdem wieder vermehrt gelüftet werden, was zwangsläufig zu einem erhöhten Energieverbrauch führen wird.» Weil es zurzeit keine kantonalen Weisungen zu Coronamassnahmen gäbe, gelten laut Roth aber auch im Schulbetrieb keine coronabedingen Einschränkungen.
Die Kreisschule Aarau-Buchs orientiert sich bei Präventionsmassnahmen in Bezug auf Corona ebenfalls an den Vorgaben der Behörden. Da bisher weder vom Kanton noch von Seiten des Bundes Massnahmen vorliegen, gewinne zurzeit die Eigenverantwortung wieder an Bedeutung. «Nichtsdestotrotz bleiben Hygienemassnahmen und gewisse Verhaltensregeln weiterhin sinnvoll», fügt Merkofer hinzu.
Die Kreisschule empfehle, den bekannten Regeln und Hygienemassnahmen vermehrt Beachtung zu schenken. Dazu gehört unter anderem auf Händeschütteln zu verzichten, in Ellbogen oder Taschentücher zu niesen, die Hände zu desinfizieren und bei Krankheitssymptomen zu Hause zu bleiben, bis man symptomfrei ist.
An der Kreisschule AargauSüd hat Gesamtschulleiter Joachim Redondo im Oktober als erste Massnahme ein Informationsschreiben verfasst. Grundsätzlich wird empfohlen, bei jeglichen Krankheitssymptomen (Grippe, Covid, etc.) so lange zu Hause zu bleiben, bis man 48 Stunden symptomfrei ist. Das gilt für Schülerinnen und Schüler gleich wie für Lehrpersonen.
Grund für das vorsichtige Vorgehen ist unter anderem der Fachkräftemangel, wie Redondo im Brief an die Eltern schreibt: «Die momentane Lage auf dem Stellenmarkt macht es äusserst schwierig, bei einem Ausfall von mehreren Lehrpersonen einen Ersatz zu finden.»
Im Laufe der Pandemiewellen im Winter 2020 sowie im Frühling und Herbst 2021, seien insgesamt rund 40 Prozent der Lehrpersonen einmal ausgefallen. Damit der Schulbetrieb während dieses Winters ohne Ausfälle durchgeführt werden kann, wird deshalb um Vorsicht gebeten. «Kontaktieren Sie im Zweifelsfall die Klassenlehrperson», so Redondo. Wie er festhält, agieren die meisten Eltern glücklicherweise verantwortungsvoll und vorsichtig.