Regionalpolizeien sorgen für sicheren Schulweg – die grössten Probleme bereiten Temposünder
Immer noch sterben in der Schweiz durchschnittlich sieben Kinder pro Jahr bei Verkehrsunfällen, Dutzende werden schwer verletzt. Rund 40 Prozent der schweren Unfälle passieren auf dem Schulweg. Damit kann sich die Schweiz trotz aller Verbesserungen im Bereich der Verkehrssicherheit nicht rühmen. Sie belegt statistisch im europäischen Vergleich einen der hinteren Plätze.
Mit der Aktion «Schulbeginn» geben die Aargauer Regionalpolizeien seit Jahrzehnten Gegensteuer. Zu Beginn des neuen Schuljahres konzentrieren sie jeweils zwei Wochen lang ihre Kräfte auf die Verkehrserziehung. Dieses Jahr markieren sie ab heute, Montag bis Freitag, 23. August, verstärkt Präsenz auf den Schulwegen.
«Bei unserer Aktion geht es keineswegs darum, Schülerinnen, Schüler oder Autofahrerinnen und Autofahrer zu gängeln oder möglichst viele Bussen zu generieren», erklärt Daniel Schreiber, Chef der Regionalpolizei Rohrdorferberg-Reusstal. «Vielmehr wollen wir für die Gefahren auf dem Schulweg sensibilisieren und alle zum richtigen Verhalten anleiten.» Schreiber koordiniert die traditionelle Aktion der Aargauer Regionalpolizeien.
Zwei Dinge stehen gemäss Schreiber im Fokus: Die Kinder auf die Gefahren im Strassenverkehr aufmerksam zu machen und rücksichtslose Motorfahrzeuglenkende zur Rechenschaft zu ziehen sowie zu einer vernünftigen Fahrweise anzuhalten. «Wir sind bei Schulbeginn und Schulschluss vor allem im Bereich von gefährlichen Kreuzungen, Strassenübergängen und weiteren exponierten Stellen präsent.»
Geschwindigkeitskontrollen bei Schulen
Ältere Schülerinnen und Schüler auf dem Velo oder Mofa werden ebenfalls überwacht, zum richtigen Verhalten angeleitet und bei krassen Übertretungen zur Rechenschaft gezogen. Überprüft wird dabei auch die verkehrssichere Ausstattung der Zweiräder.
Wie in den Vorjahren gibt es zudem im Bereich von Kindergärten und Schulanlagen Geschwindigkeitskontrollen und bei Fussgängerstreifen wird das Vortrittsrecht überwacht. 2023 registrierten die Regionalpolizei zwar gegenüber dem Vorjahr eine deutliche Reduktion von Vortrittsverletzungen an Fussgängerstreifen, hingegen wurden mehr Temposünder verzeichnet. Mit 4265 Verstössen war es gar ein Rekord.
Für immer mehr Probleme sorgten im vergangenen Jahr E-Scooter. Auch auf diesen Bereich wollen die Regionalpolizeien bei der laufenden Aktion «Schulbeginn» ein besonderes Augenmerk richten.
«Wir bekommen regelmässig viele positive Feedbacks», sagt Daniel Schreiber zur Aktion. Und auch wenn es mal eine Busse gibt, stösst dies oft auf Verständnis. «Die Leute ärgern sich zwar, sehen aber meistens ein, dass sie sich künftig besser verhalten müssen – für die Verkehrssicherheit der Kinder.»