Pilot oder Pilotin sein für ein paar Minuten: Bei den «Airlebnistagen» können Flugfans abheben
Der Anfang des Refrains wurde zum geflügelten Wort. Genau 50 Jahre ist es her, als Reinhard Mey jenes Lied veröffentlichte, das von der Sehnsucht des Fliegens handelt. Wer sich davon ein Bild machen möchte, ob über den Wolken die Freiheit tatsächlich grenzenlos ist, hat dazu am Wochenende in Schupfart Gelegenheit. Dort, auf dem Flugplatz, veranstaltet die Motorfluggruppe Fricktal (MFGF) am Samstag und Sonntag die «Airlebnistage» 2024.
Dafür fährt, oder besser gesagt: fliegt, die MFGF gross auf. «Sechs Flugzeuge, drei Rundflugpiloten- und drei Fluglehrer stehen an beiden Tagen bereit», sagt MFGF-Büroleiterin Sandra Lo Ciuro. «Rundflüge können spontan ohne Voranmeldung gebucht werden». Platz in den Motorflugzeugen finden neben dem Piloten oder der Pilotin drei Personen. Für einen rund 20-minütigen Rundflug über das Fricktal etwa werden 135 Franken fällig.
Beim Schnupperflug im Cockpit das Steuer übernehmen
Wer das Steuer eines Flugzeugs einmal übernehmen möchte, hat dazu ebenso am Wochenende ohne Voranmeldung die Möglichkeit. Für 129 Franken gibt es ein 20-minütiges Briefing mit anschliessendem Schnupperflug. Der «Schnupperer» oder die «Schnupperin» sitzt auf dem linken Pilotensitz, der Fluglehrer auf dem rechten. «Man kann schon gleich einiges selbst machen – geradeaus fliegen oder eine Kurve, sinken oder steigen», so Lo Ciuro.
Ein Landemanöver durchzuführen, liegt für den «Schnupperer» oder die «Schnupperin» natürlich noch nicht drin. Dennoch: «Man erhält einen ersten intensiven Eindruck vom Fliegen und ein Gefühl davon, wie es ist, selbst ein Flugzeug zu steuern», sagt Lo Ciuro. Die Flugzeuge sind mit einer Doppelsteuerung ausgestattet. Dies ermöglicht die parallele Steuerung von zwei Bedienposition. Dies, damit der Fluglehrer jederzeit in das Geschehen eingreifen kann.
Neben dem Anbieten von Flugerlebnissen geht es der MFGF mit den «Airlebnistagen» darum, sich der Öffentlichkeit zu präsentieren. So gebe es denn auch noch den einen oder die andere in der Region, dem oder der gar nicht bewusst sei, dass es in Schupfart einen Flugplatz gibt.
Nachwuchsförderung für die Aviatik leisten
So nutzten die Mitglieder der MFGF das Wochenende auch für Transparenz und scheuen sich nicht vor kritischen Fragen. «Als Verein ist uns ein gutes Verhältnis mit der Bevölkerung der Standortgemeinde und den umliegenden Gemeinden wichtig», sagt Lo Ciuro. Dazu gehört auch die Kommunikation über Massnahmen zur Verringerung von Lärm. Etwa die Einschränkung der Betriebszeiten oder das Einhalten der üblichen An- und Abflugstrecke über nicht besiedeltem Gebiet.
Darüber hinaus geht es der Motorfluggruppe Fricktal um die Vermittlung, dass der Flugbetrieb nicht reine Hobbyfliegerei sei, sondern einen Beitrag zur Nachwuchsförderung in der Aviatik leiste. «Es gibt einige, die hier mit der Pilotenausbildung beginnen und später im Cockpit einer grossen Passagiermaschine sitzen», sagt Lo Ciuro. Auch für diese steht der Schnupperflug am Anfang.