Schweden will sich von der Schweiz abgrenzen – und verirrt sich dabei nach Bayern
Die Frau sitzt vor zwei Schweden-Fahnen und trägt lange, blonde Haare. In leicht gebrochenem Deutsch kündigt sie eine Nachricht aus Schweden für die Politiker und Bürger der Schweiz an: «Wir melden uns wegen unseren gemeinsamen Problems. Es ist Zeit, dass wir uns deutlich voneinander abgrenzen.» Die beiden Länder sollten klären, wer über was berichtet. Ihr Vorschlag: Die Schweiz über Banken – Schweden über Sandbänke. Die Schweiz dürfe mit Jodeln werben, Schweden mit der Stille. LSD gehöre wiederum zur Schweiz als Erfinderland, Schweden habe die vergleichbar surrealen Nordlichter.
Witzige Idee – ein schwedisches Tourismus-Video für die Schweiz als offizielle Botschaft verpackt mit einem Thema, das beide Länder gut kennen. Doch dann passiert den Macherinnen und Machern von Visit Sweden, der offiziellen Tourismuswebsite, ein Fehler. Und zwar aus der gleichen Kategorie, wie wenn die Amerikaner denken, Schokolade werde besonders gute in Schweden hergestellt und durch die Schweiz würden Rentiere wandern. Die Frau mit den blonden Haaren schlägt nämlich vor, dass die Schweiz sich auf traditionelle Lederhosen konzentrieren solle und Schweden auf angesagte Fashion-Trends. Dabei wird das Foto von gelben Apenzellerhosen eingeblendet – die natürlich nicht aus Leder sind. Überhaupt sind Lederhosen nichts typisch Schweizerisches sondern natürlich Bayrisches, was man an den zahlreichen Oktoberfesten gerade eben beobachten konnte.
Das Durcheinander, das Visit Sweden laut eigenen Aussagen beheben wollte – haben die Produzentinnen also gleich noch etwas vergrössert. Deshalb, liebe Schwedinnen und Schweden: Macht doch auch mal bei uns Ferien! Und ändert doch eure Website von visitsweden.de auf visitsweden.ch. Gerne werden wir nämlich auch als Bundesland Deutschlands verunglimpft.