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Yakin: «Xhaka ist fit und wird grossartig sein» ++ Southgate: «Ich habe keine Angst vor Zukunft und Niederlagen»

Der Kracher nähert sich in gossen Schritten. Yakin gibt sich an der Pressekonferenz vor dem Viertelfinal-Match gegen England fokussiert und sagt: «Mein grösstes Spiel? Ich hoffe, man kann mir auch in der nächsten Woche diese Frage stellen.» Auch England-Trainer Southgate ist zuversichtlich.

Es ist viel geschrieben worden vor dem EM-Viertelfinal der Schweiz gegen England. Im Düsseldorfer Stadion, wo die Partie am Samstag um 18 Uhr vom Italiener Daniele Orsato angepfiffen wird, ist der Kracher dann auch ein letztes Mal im Vorfeld offiziell Gesprächsthema.

Lediglich 15 Minuten dauert sie, die Pressekonferenz von Murat Yakin und Fabian Schär. Der grösste Redebedarf besteht darin, ob Coach Gareth Southgate bei den Engländern auf eine Dreierkette umstellen wird. Yakin zeigt sich ob dieser Diskussion entspannt und sagt: «Das können wir nicht beeinflussen. Wir haben gegen den Europameister gewonnen und gegen den Gastgeber gut ausgesehen und fast gewonnen. Warum sollten wir dem grossen England nicht Probleme bereiten können ein gutes Spiel machen?»

Bei den Schweizern sind alle Spieler gesund. Auch Granit Xhaka, der wegen einer Reizung der Adduktoren zuletzt etwas gemächlicher unterwegs war. Yakin sagt: «Granit ist hundertprozentig fit und wird mit seiner Mannschaft ein grossartiges Spiel liefern.» Der Nati-Trainer will gegen England auf sein formstarkes Kollektiv setzen. Entsprechend sind grundsätzlich keine Änderungen in der Startformation zu erwarten. Möglich scheint bloss die Rückkehr Silvan Widmers, der gegen Italien gelbgesperrt war.

Sein Team möge mit dem nötigen Selbstvertrauen spielen, sagt Yakin. Oftmals und auch jetzt in Düsseldorf hört er zudem die Frage, ob dieser EM-Viertelfinal das grösste Spiel für ihn sei. Yakin sagt: «Ich hoffe, man kann mir auch in der nächsten Woche diese Frage stellen.» Das würde nämlich bedeuten, dass die Schweiz weiter im Turnier ist.

Schär spielt seit sechs Jahren in England

Für Fabian Schär wird es gegen England etwas spezieller, weil er mit Kieran Trippier oder Anthony Gordon auf Mitspieler seines Arbeitgebers Newcastle trifft. Hier verteidigt Schär bereits seit sechs Jahren, und natürlich würde er nur allzu gerne der zweiten Heimat zeigen, wie gut der Schweizer Fussball ist.

Newcastle-Verteidiger Fabian Schär.
Bild: Toto Marti/Freshfocus

Einen Vorteil, dass man sich gut kennt, sieht der Schweizer Innenverteidiger aber für keine Seite. Doch es wird gemunkelt, dass Eddie Howe, sein Coach bei den «Elstern», Southgates Nachfolger bei den «Three Lions» werden könnte. «Ich hoffe, Howe bleibt bei mir im Klub», sagt der 32-Jährige.

Schär weist darauf hin, dass England nicht nur aus Starstürmer Harry Kane bestehe, sonder jeder einzelne Spieler grosse Qualität habe. Und auch ihm ist es egal, ob England in der Dreierkette spielen wird gegen die Schweiz. «Wir müssen uns auf uns konzentrieren und wir hoffen, dass es dann reicht.»

Southgate: «Ich habe keine Angst vor der Zukunft»

Zwei Stunden nach Yakin und Schär betreten England-Trainer Gareth Southgate und Torhüter Jordan Pickford die Bühne. 25 Minuten lang reden sie über die Lage der Nation. Eines wird dabei schnell klar: Sie zeigen grössten Respekt für die Schweiz. «Exzellent!», sei die Nati bis anher aufgetreten an dieser EM, sagt Southgate. Als er betreffend eines möglichen Halbfinal-Gegners, entweder Holland oder die Türkei, befragt wird, sagt er: «Es ist eine Tatsache, dass viele Leute in England immer noch das Gefühl haben, wir seien besser als so manche grosse Fussball-Nation. Aber die Wahrheit ist, dass England ausserhalb der Insel noch nie ein Finale eines grossen Turniers erreicht hat. Und einige Länder, die viele Leute für schlechter halten, viel mehr gewonnen haben als England.»

Im Gegenwind: Gareth Southgate.
Bild: Thanassis Stavrakis / AP

Southgate ist nach acht Jahren als Nationaltrainer schwer angezählt. Wie ist das für ihn persönlich, wenn auch im Vorfeld des EM-Viertelfinals über die Qualitäten von möglichen Nachfolgern gesprochen wird – siehe Eddie Howe? «Das ist eine Tatsache des Lebens. Wer einen der begehrtesten Jobs im Fussball besitzt, der wird stets bewertet und beobachtet. Das gehört dazu und ist völlig ok.» Und er führt weiter aus: «Als junger Trainer ist die Lage etwas anders. Dann fragt man sich manchmal: <Bekomme ich noch eine zweite Chance?> Aber jetzt? Nein, ich habe keine Angst vor Niederlagen oder vor meiner Zukunft. Ich sehe das Spiel gegen die Schweiz als positive Challenge. Ich werde alles dafür tun, meine Nation in den Halbfinal zu führen.»

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