Sie sind hier: Home > Fussball EM > Wie wird das Wetter? Und sind Autokorsos eigentlich erlaubt? Die wichtigsten Fragen vor dem grossen Spiel aus Aargauer Sicht

Wie wird das Wetter? Und sind Autokorsos eigentlich erlaubt? Die wichtigsten Fragen vor dem grossen Spiel aus Aargauer Sicht

Die Schweiz trifft im EM-Achtelfinal am Samstag auf Italien. Das Wetter dürfte eine Spassbremse werden – die Kantonspolizei nicht.

Wie wird das Wetter?

Der Anpfiff des Achtelfinals zwischen der Schweiz und Italien ist um 18 Uhr. Gespielt wird im Berliner Olympiastadion. Doch wie wird das Wetter fast 700 Kilometer weiter südlich im Aargau?

Der Bund hat bereits am Freitag eine Gewitterwarnung für Samstagnachmittag bis Sonntagmorgen herausgegeben. Besonders der Norden des Kantons ist betroffen. Dort gilt Gefahrenstufe 4 (grosse Gefahr). Blitzeinschläge, Sturmböen, Überflutungen und Hagelschäden sind möglich.

Die stärkste Phase des Gewitters könnte zwischen 15 und 21 Uhr sein – also genau während des Spiels Schweiz – Italien. Der Bund empfiehlt folgendes:

– Bei «geplanten Outdoor-Aktivitäten Schutzmöglichkeiten und Alternativrouten in Betracht ziehen»

– Gegenstände im Freien sichern

– Elektrische Geräte ausschalten, um sie vor Überspannung zu schützen

– Gewässer und exponierte Orte wegen Blitzeinschlägen meiden

– Für den Rest des Kantons gilt Gefahrenstufe 3 (erhebliche Gefahr). Den Besuch eines Public Viewings im Freien sollte man also lieber überdenken.

Sind Autokorsos erlaubt? Und werden Strassen gesperrt?

Autokorsos bis eine Stunde nach Abpfiff des Spiels sind grundsätzlich erlaubt. Wie Pascal Wenzel, Mediensprecher der Kantonspolizei Aargau, auf Anfrage bestätigt, werde man in diesem Zeitraum ein Auge zudrücken. Dies aber nur, sofern andere Verkehrsteilnehmer nicht gefährdet werden und kein Verkehrskollaps entsteht. Dabei geht es nur umkleinere Verstösse gegen die Verkehrsregeln im Innerortsbereich. Geduldet werden zum Beispiel:

– unzulässiges Hupen

– das Nichttragen von Gurten

– das Schwenken von Fahnen aus dem Fenster

Wer sich aus dem Fenster lehnt, gefährdet damit sich und andere Verkehrsteilnehmer. Deswegen wird die Polizei in solchen Fällen eine Ermahnung aussprechen. Sollte es wie zuletztim Aarauer Schlossbiergarten zu Sachbeschädigungenoder sogar zu Gewalt kommen, reicht eine Ermahnung nicht mehr aus.

Die Polizei werde dann eine «Rote Karte» aussprechen, erklärt Kapo-Sprecher Wenzel. Konkret heisst das: Bei Sachbeschädigungen nimmt die Polizei die Personalien auf, bei einer Schlägerei können die Beteiligten damit rechnen, die Nacht auf dem Polizeiposten zu verbringen.

Strassensperrung und mehr Patrouillen

In Wettingen will die Polizei mit einer Strassensperrung eine Eskalation vermeiden. «Wir werden die Landstrasse zwischen dem Raben- und dem Zentrumskreisel vorsichtshalber sperren», sagt Kommandant Oliver Bär. Es gehe darum, Autofahrende und Fussgänger auseinanderzuhalten. Dies ist aber ein Einzelfall. Der Kapo sind keine weiteren Strassensperrungen bekannt. An anderen Hotspots, wie zum Beispiel der Bahnhofstrasse in Aarau oder der Zentralstrasse in Wohlen, ist die Polizei mit einem grösseren Patrouillenaufgebot vor Ort als normalerweise.

Wo leben am meisten Italienerinnen und Italiener?

Ende 2023 lebten im Aargau insgesamt 727’235 Personen. Davon kommen rund 30’000 Personen aus Italien. Die Gemeinden mit den höchsten Anteil an Italienerinnen und Italienern sind:

Neuenhof: 1048 von 8972 Einwohnern (11,7 Prozent)

Dottikon: 414 von 4085 Einwohnern (10,1 Prozent)

Wohlen: 1616 von 17’133 Einwohnern (9,4 Prozent)

Böttstein: 377 von 4143 Einwohnern (9,1 Prozent)

Spreitenbach:1105 von 12’322 Einwohner (9 Prozent)

In den Gemeinden Geltwil und Oberhof leben gemäss dem Bundesamt für Statistik keine Italienerinnen und Italiener.

Wem drückt Doppelbürger Cedric Wermuth die Daumen?

Cedric Wermuth, Aargauer Nationalrat und Co-Präsident der Schweizer SP, ist schweizerisch-italienischer Doppelbürger. Aufgewachsen ist er im Freiamt, seine Grossmutter väterlicherseits ist Italienerin. Der Achtelfinal zwischen der Schweiz und Italien führe in seiner Familie «schon zu Diskussionen, wenn auch zu eher scherzhaften», sagte der 38-Jährige im Interview mit demTagesanzeiger.

Wenn es hart auf hart komme, sei er beim Fussball für die Schweiz. Wie auch immer das Spiel ausgeht, er stehe, wie er selbst auf X schreibt, «nationentechnisch» im Viertelfinal.