Ein gutes Resultat für die Schweiz – launisches Serbien spielt 3:3 gegen Kamerun und steht nun gegen Yakins Team unter Siegzwang
Die Serben haben ihren Fehlstart, wenn man das 0:2 zum Auftakt gegen Brasilien überhaupt als solchen bezeichnen darf, gegen Kamerun nicht korrigieren können. In einer unterhaltsamen, ziemlich verrückten Partie im Al Jubaira Stadion musste die Mannschaft von Trainer Dragan Stojokovic zuerst nach Jean-Charles Castellettos Treffer in der 29.Minute einen Rückschlag hinnehmen. Ehe sie in der ersten und dritten Minute der Nachspielzeit die Partie dank Strahinja Pavlovic und Sergej Milinkovic-Savic zu ihren Gunsten drehte.
Danach war die Gegenwehr der Kameruner kurzzeitig gebrochen, Serbien setzte mit dem herrlich herausgespielten dritten Treffer durch Aleksandar Mitrovic in der 53.Minute vermeintlich das i-Tüpfelchen. Doch die Partie war eben noch nicht vorbei, und weil die Serben zweimal schliefen, in Konter liefen und dazu fahrlässig jeweils das Abseits aufhoben, stand es plötzlich nach einem Doppelschlag 3:3. Vincent Aboubakar und Eric Maxim Choupo-Moting trafen in der 64. und 66. Minute.
Ein Spiel mit offenem Visier
Danach entwickelte sich eine Spiel mit offenen Visieren, mit Chancen zum Sieg auf beiden Seiten, wobei die Serben gegen Ende diesem wohl etwas näher standen, den vierten Treffer aber nicht mehr erzielten. Auch schienen sie ziemlich am Ende ihrer Kräfte. Damit bleibt wie erwartet das letzte Gruppenspiel gegen die Schweiz für die Serben entscheidend für die Achtelfinals. Und das punktgleiche Kamerun muss Brasilien besiegen. Eines ist sicher: Furchteinflössend sind diese Serben nicht, defensiv wirken sie anfällig. Aber gefährlich und jederzeit gut ein Tor sind sie ebenfalls.
Viel läuft jeweils – auch gegen Kamerun – über Dusan Tadic von Ajax Amsterdam und Andrija Zivkovic von Paok Saloniki. Und vorne hoffen sie auf Mitrovic, den Stürmer von Fulham. Was ebenfalls auffiel: Sie versuchen, von hinten herauszuspielen und haben es nicht gerne, wenn man ihren Goalie Vanja Milinkovic-Savic und die fehleranfällige Verteidigung zustellt.
Während die Mannschaft von Rigobert Song mit ihrem Kämpferherzen zu beeindrucken wusste, musste sich Stojkovic aber schon fragen: Wie konnten wir diesen sicher geglaubten Sieg nur aus der Hand geben? Wie konnten wir nur so launisch sein? Nicht gefallen haben dürfte ihm zudem, dass Torschütze Pavlovic angeschlagen ausgewechselt werden musste.
Trotzdem gab es auch frohe Kunde bei den Serben: Der gegen Brasilien noch verletzt gewesene Filip Kostic kehrte auf der linken Offensivseite zurück, wenngleich der Juventus-Spieler noch nicht der Alte war. Dafür gab es bei den Kamerunern intern offenbar Probleme. Kurz vor dem Anpfiff strich Trainer Rigobert Song jedenfalls seinen Stammgoalie André Onana (Inter Mailand) aus disziplinarischen Gründen aus dem Kader und setzte stattdessen auf Devis Epassy, der in Saudi-Arabien spielt. Offenbar kam es zum Disput, weil Song nicht zufrieden ist mit dem Spielstil Onanas, der meist ziemlich hoch steht. Epassy machte seine Sache gut bis auf den Führungstreffer der Serben; dieser schien haltbar.