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Nach Fall Laeri: SRF löst Arbeitsverhältnis mit Kadermitarbeiter auf 

Fünf Personen erhoben Vorwürfe gegen einen Mitarbeiter. Nun löst das Schweizer Radio und Fernsehen das Arbeitsverhältnis auf.

Anfang des Jahres hatte die Schweizer Journalistin Patrizia Laeri publik gemacht, dass sie während ihres Praktikums beim SRF einen sexuellen Übergriff erlebt haben soll.

SRF setzte in der Folge eine externe Fachstelle ein, um Meldungen zur Verletzung der persönlichen Integrität zu untersuchen. Mitarbeitende wurden dazu aufgerufen, ihre Erlebnisse den verschiedenen Anlaufstellen zu melden.

Ende März veröffentlichte das SRF erste Ergebnisse der externen Fachstelle. Gemäss diesen konnte eine sexuelle Belästigung nicht bestätigt werden. Das SRF schrieb im März: «Laut Untersuchungsbericht konnte die externe Fachstelle aufgrund der widersprüchlichen Aussagen der Befragten nicht abschliessend klären, wie sich das damalige Treffen vor 20 Jahren abgespielt hat und wie es überhaupt dazu gekommen ist. Bei der Befragung stellte sich zudem heraus, dass sich der Vorfall nicht am Arbeitsplatz ereignet hat. Der Vorwurf der sexuellen Belästigung konnte nicht bestätigt werden.»

Arbeitete lang bei SRF: Wirtschaftsjournalistin Patrizia Laeri.
Archivbild: SRF / Oscar Alessio

Allerdings äusserten fünf weitere Mitarbeiter Vorwürfe gegenüber demselben Mitarbeiter, der laut Laeri eine Leitungsfunktion bei SRF innehat. Drei dieser Meldungen wurden bis Ende März in einem ersten Schritt untersucht.

Nun sind die Untersuchungen abgeschlossen. In einer Mitteilung an die Mitarbeiter, die watson vorliegt, schreibt das SRF am Mittwoch: «SRF und der Mitarbeiter, auf den sich die Vorwürfe beziehen, haben im gegenseitigen Einvernehmen entschieden, das Arbeitsverhältnis aufzulösen.»

Weiter heisst es: «Die fünf Vorwürfe beziehen sich auf einen Umgang mit Kolleginnen und Kollegen, welcher der Charta der Zusammenarbeit in der SRG widerspricht.» Ein gutes Arbeitsklima sei für SRF zentral, man werde deshalb weiter daran arbeiten, die Charta im Unternehmen noch besser zu verankern.