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0:4 im Halbfinal: Alinghis Traum des America’s Cup droht zu platzen

Alinghi Red Bull Racing ist im Halbfinal der Challenger Selection Series gegen die Briten bisher chancenlos.

Vier Rennen, vier Niederlagen. So lautet die erschreckende Bilanz für Alinghi Red Bull Racing im Halbfinal der Challenger Selection Series in Barcelona gegen das britische Team Ineos Britannia. Alinghi liegt nun mit 0:4 in Rücklage. Den Briten fehlt nur noch ein einziger Sieg, um in den Final einzuziehen. Die Schweizer stehen damit kurz vor dem Ausscheiden.

Besonders erschreckend ist die Situation für das Schweizer Syndikat deshalb, weil die Briten in jedem der vier Rennen bewiesen haben, dass sie über das schnellere Boot verfügen. So beträgt selbst im vierten Rennen, in dem Alinghi eigentlich eine gute Leistung gelingt, der Rückstand 48 Sekunden.

«So richtig eng wurde es leider trotzdem nicht»

Alinghi-Skipper Arnaud Psarofaghis stellt zerknirscht fest: «Kompliment an das ganze Team für unsere Leistung in diesem vierten Rennen. Aber so richtig eng wurde es leider trotzdem nicht.» Der Ärger ist dem 36-jährigen Westschweizer anzumerken. Kein Wunder. Zum langsameren Boot kommen in diesen ersten vier Rennen immer wieder grobe Schnitzer.

Richtig gut sieht es zunächst im ersten Duell aus, Alinghi führt das Rennen zwischenzeitlich an und kontrolliert es. Doch die Briten erwischen einen besseren Kurs, innert Sekunden ist der Vorsprung Alinghis weg. In der Folge kam noch ein Manövrierfehler dazu, Alinghi fiel von den Foils – und segelte mit einem Rückstand von über zwei Minuten über die Ziellinie.

Noch schlechter läuft es im zweiten Duell. Schon vor dem Start fällt Alinghi von den Foils und kassiert eine doppelte Strafe, weil das Boot den markierten Bereich verlassen und zu spät im Startbereich eintrifft. Mit einem Rückstand von 150 Metern gestartet ist Alinghi chancenlos, am Ende beträgt der Rückstand 1:37 Minuten.

Im dritten Rennen kommt es schon vor der Startlinie zur entscheidenden Szene. Die beiden Boote kollidieren beinahe. Weil die Briten Vortritt haben, muss Alinghi ausweichen, das Schweizer Boot fällt wieder von den Foils. Der Rückstand beträgt diesmal sogar 2:20 Minuten.

Immerhin ist das vierte Rennen eigentlich ein gutes für Alinghi. Aber erneut ist Ineos Britannia schneller. Nur kurz zu Beginn führt Alinghi. Nachdem die Briten die Führung übernehmen, können sie diese kontinuierlich ausbauen.

Ein Klasseunterschied zu den Briten und Italienern

Für Alinghi zeigt sich in den Halbfinals also, dass die Auftritte zum Start der Challenger Selection Series zum America’s Cup nicht ohne Aussagekraft geblieben sind. Die ersten fünf Rennen hatte Alinghi alle verloren, erst in der zweiten Round Robin kamen immerhin drei Siege dazu, die zum Halbfinal-Einzug reichten. Dennoch zeigt sich, dass Alinghi mit dem britischen kaum mithalten kann.

Wie in der ersten Phase des Wettbewerbs zeigt sich auch in den Halbfinals, dass die Italiener und die Briten in einer anderen Liga segeln. Das italienische Team Luna Rossa führt gegen American Magic ebenfalls mit 4:0. Ein Comeback der beiden in Rücklage liegenden Teams am Montag Nachmittag erscheint fast ausgeschlossen.

Doch den Traum vom dritten Triumph beim America’s Cup nach 2003 und 2007 wollen die Mitglieder von Alinghi Red Bull Racing noch nicht aufgeben. Arnaud Psarofaghis sagt schon direkt nach der vierten Niederlage: «Unser Fokus liegt schon jetzt auf dem nächsten Rennen.»

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