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Sehr magere Fangquote: Verschwindet die Forelle aus der Aarburger Fischenz?

Bei extremem Niedrigwasser begann die bis 1. Oktober dauernde Forellensaison. Die magere Fangquote stimmt nicht gerade zuversichtlich.

Der 16. März ist der wichtigste Tag für die Mitglieder des Aarburger Fischervereins. An diesem Tag wird an der Aare traditionsgemäss die bis 1. Oktober andauernde Forellensaison eröffnet. Das Fazit nach den ersten Auftaktstagen stimmt für den weiteren Saisonverlauf nicht gerade zuversichtlich. Waren es Anfang der 1990er-Jahre regelmässig mehr als 500 Bachforellen pro Saison, die im Pacht­gewässer des Fischervereins Aarburg – Fischenz zwischen dem Mittibächli bei der Friedau in Murgenthal und der Kantonsgrenze in der Kloos bei Olten – gefangen wurden, so müssen sich heute die Mitglieder des Vereins mit wenigen Dutzend Farios begnügen.

Nicht nur Luft und Wälder sind krank, auch Gewässer

Diese Misere hat viele Väter, darin sind sich alle einig. Auf die Frage, wie Gegensteuer zu geben ist, gibt es zwar nicht wenige Antworten; eine Patent­lösung aber, wie man wieder zu einem gesunden Forellen­bestand kommen könnte, gibt es nicht. Die Sünden, die der Mensch gegen die Natur begangen hat, kommen heutzutage so richtig zum Vorschein. Neben der Luft und den Wäldern sind vor allem die Gewässer krank, auch wenn oft das Gegenteil ­behauptet wird. Warum verschwinden denn an und für sich anspruchsarme Fischarten? Im Gegensatz zu Vögeln, die über eine starke Lobby verfügen, sind Fische unsichtbar, stumm und auch nicht so farbenprächtig wie die fliegenden Kreaturen.

Der Alet ist der Fisch der Stunde

Die Fischfänge können von den Fischerinnen und Fischern selbst bis zum Ende des Jahres beim Kanton angegeben werden. Die Zahlen liefern Informationen darüber, wie sich die Menge der gefangenen Fische in den Aargauer Gewässern über die Jahre verändert.

Die meisten Fische wurden 2020 am Rhein gefangen. Es folgen die Aare und als einziges nicht fliessendes Gewässer, neben Weihern und Teichen, der Hallwilersee. Insgesamt wurden im Aargau gut 27 000 Fischfänge gemeldet, deutlich weniger als im Jahr 2019, damals waren es gut 32 000. Durch die Erfassung der Fänge nach Fischarten durch den Kanton lassen sich Trends in der Zusammensetzung der Fischgemeinschaften und der Anteile von einzelnen Arten am Gesamtfang aufzeigen. In der Aare ist der Alet (1908 Fänge) der Spitzenreiter, gefolgt vom Flussbarsch (900 Fänge) und dem Karpfen (392 Fänge).

Auch stundenlanges und konzentriertes Angeln brachte keinen Erfolg.
BM