Mit dem Saucenrezept ihrer Nonna will diese Freiämterin bei der «Landfrauenküche» punkten
Und plötzlich steht sie jetzt selbst vor der Kamera und rührt in den Pfannen und Töpfen. So erging es der Sinserin Daniela Huwiler mit der SRF-Kultsendung «SRF bi de Lüt – Landfrauenküche». Sie verfolgte die Sendung seit Jahren, so auch vergangenen Herbst als die 15. Staffel ausgestrahlt wurde.
«Ich fragte mich während einer Sendung, ob das auch etwas für mich wäre. Und füllte dann das Anmeldeformular aus», blickt die 31-Jährige zurück. Sie erzählte niemandem etwas davon, nicht einmal ihrem Mann Patrick. Mit ihm zusammen hat Huwiler in Sins vor drei Jahren den Milchviehbetrieb «I de Wannä» ihres Schwiegervaters übernommen.
Nach rund zwei Monaten war dann klar, dass sie es als eine der sieben Kandidatinnen in die aktuelle 16. Staffel der Kochsendung geschafft hat. Am kommenden Freitagabend hat die engagierte Oberfreiämterin nun ihren grossen Auftritt als Gastgeberin in der dritten Sendung.
In jedem Gang soll die eigene Milch verarbeitet sein
Ausser der Finalsendung, die erst Mitte Juni gedreht und am 1. Juli ausgestrahlt wird, sind alle sieben anderen Folgen innert vier Wochen unter Dach und Fach gebracht worden. «Das letzte Essen hatten wir am 13. Mai», resümiert Huwiler.
Die Menuauswahl für ihre Gäste konnte sie übrigens nicht ganz allein bestimmen. Sie musste im Vorfeld der Produktion drei verschiedene 3-Gänger vorschlagen. Zu ihrer grossen Freude wurde jenes Menu ausgewählt, das die Sauce ihrer Nonna beinhaltete. Huwiler hat von ihrer italienischen Grossmutter auch das Kochen gelernt. Sie erzählt:
«Meine Nonna hat immer diese köstliche flambierte Sauce zubereitet. Diese wollte ich unbedingt auch für meine Gäste kochen.»
Ausserdem sei es ihr wichtig gewesen, dass nebst regionalen und saisonalen Zutaten in jedem Gang auch die eigene Milch irgendwie verarbeitet wird. Sie liebt es auch, wenn in der Küche etwas Action herrscht, zum Beispiel beim Fleisch anbraten oder Risotto kochen. Welch köstliches Menu Huwiler am Ende aufgetischt hat, sei hier aber noch nicht verraten.
TV-Dinner fand im umgewandelten Hühnerstall statt
Unterstützung erhielt sie in der Küche und beim Anrichten der Speisen von ihrer Freundin Desirée, die sie in der Bäuerinnenschule kennen gelernt hat. Diese Ausbildung zur Bäuerin FA hat die gelernte Kauffrau vor wenigen Tagen erfolgreich abgeschlossen. Und auch Gatte Patrick half beim Bedienen der speziellen Gäste mit. Als Location fürs TV-Dinner wählten die Huwilers den alten Hühnerstall, den sie seit Mitte Januar mit neuem Boden und Fenstern in ein gemütliches Esszimmer umgewandelt haben.
Wie ihr Menu den Gästen geschmeckt hat und deren Punktebewertung weiss Huwiler noch nicht. «Ich bin gespannt, was sie in den Interviews am Ende des Abends dazu meinen», gibt sich die Landfrau neugierig. Eigentlich wollte sie die Sendung gemütlich im kleineren Kreis daheim anschauen, doch aus diesem Plan wird nichts. Sie sagt:
«Am Freitag findet auch noch die GV unserer Milchverwertungsgenossenschaft statt und wir sehen uns die Folge gemeinsam im Anschluss daran an.»
Ob sie am Ende dieser Staffel den Sieg in der «Landfrauenküche» abräumen konnte, wird sich in knapp einem Monat weisen. Langweilig wird es der Powerfrau in der Zwischenzeit nicht werden. Nebst der Unterstützung für ihren Mann bei der Hofarbeit und dem Management des Betriebs arbeitet Huwiler zwei Tage pro Woche im Kanton Zug in einem KMU im Büro.
Und im Mittelpunkt des Familienlebens steht natürlich auch die zweijährige Tochter Elena. Der Kleinen fehlt wegen eines Geburtsgebrechens das rechte Wadenbein. Mindestens zweimal wöchentlich muss Huwiler mit Elena deshalb Termine bei Physiotherapie oder Orthopädietechniker wahrnehmen. Körperlich tobt sich Huwiler ausserdem beim Bodypump oder in der Feuerwehr aus. «Dort bin ich im Löschzug aktiv, das ist ein schöner Ausgleich», erklärt die Sinserin.