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Das Potenzial liegt im Norden: Sisslerfeld kann dem Kanton jährlich über 5 Milliarden bringen

Die Investition in den Entwicklungsschwerpunkt im Fricktal soll sich lohnen, wie eine Studie zeigt: In zwanzig Jahren kann die Industrie des Aargauer Silicon Valley auf dem Sisslerfeld Tausende neue Arbeitsplätze schaffen. Gegen den Landkauf gestimmt hatte im Januar die SVP.

Knapp 20 Millionen Franken kosten die 61’690 Quadratmeter Land, die der Kanton im Fricktaler Sisslerfeld kaufen wird. Im Januar hatte der Grosse Rat den Erwerb beschlossen. Ziel ist es, die Grundstücke dereinst an Unternehmen zu veräussern, die Arbeitsplätze schaffen und für den Kanton insgesamt wertschöpfend sind. Gegen den Kauf ausgesprochen hatte sich im Grossen Rat die SVP. Der Aargau sei kein Immobilienhändler und solle sich auch nicht so verhalten, kritisierte sie unter anderem.

Dass sich die Investition aber lohnen könnte, zeigt jetzt eine neue Studie im Auftrag der Standortförderung Aargau. Durchgeführt vom Wirtschaftsforschungsinstitut BAK Economics, kommt die Analyse zum Schluss, dass die Entwicklung des Sisslerfelds ab dem Jahr 2040 dem Kanton zusätzlich zwischen 2,7 und 5,3 Milliarden Franken Wertschöpfung jährlich auslösen kann.

Diese Schätzung basiert auf der Annahme, dass ab 2040 im Sisslerfeld zwischen 10’000 und 15’000 Personen tätig sein werden. Heute sind es gut 4000. Das Wirtschaftswachstum im Kanton könnte also gemäss Studie um bis zu 0,4 Prozentpunkte gesteigert werden, wenn das Sisslerfeld dereinst optimal genutzt wird. Das teilte der Regierungsrat am Dienstag mit.

Biotechnologie, Pharmazie, Lebensmittel

Das Sisslerfeld erstreckt sich über die Gemeinden Eiken, Münchwilen, Sisslen und Stein und ist ein Entwicklungsschwerpunkt von kantonaler Bedeutung im Richtplan. Angesiedelt ist Hightech-Industrie, und diese soll hier weiter ausgebaut werden. Der Kanton setzt damit weiter auf die «Life-Sciences», dazu gehören etwa die Biotechnologie, Pharmazie oder auch die Lebensmittelforschung.

Die Life-Science-Industrie schaffe wertschöpfungsintensive Arbeitsplätze, was sich positiv auf die Standortattraktivität und die Wettbewerbsfähigkeit der Aargauer Exportindustrie auswirke, lässt sich Volkswirtschaftsdirektor Dieter Egli (SP) in der Medienmitteilung zitieren, und: «Im hart umkämpften globalen Wettbewerb ist das sehr wichtig.»

Mit über 7000 Arbeitsplätzen stellt die Fricktaler Life-Science-Industrie bereits heute über 20 Prozent aller Arbeitsplätze der Life-Science-Unternehmen in der Nordwestschweiz. Hinter dem Kanton Basel-Stadt und vor der Waadt ist der Aargau der zweitwichtigste Platz in der Industrie schweizweit.