Marco Odermatt gewinnt Super-G – Haaser verhindert Schweizer Dreifachsieg
Marco Odermatt triumphiert zum ersten Mal auf der Streif. Der Nidwaldner gewinnt den Super-G in Kitzbühel vor dem Österreicher Raphael Haaser und seinem Teamkollegen Stefan Rogentin. Mehrere Stürze werfen einen Schatten.
Obwohl er im untersten Streckenteil noch etwas Zeit einbüsste, war Odermatt im Ziel 11 respektive 30 Hundertstel schneller als die ersten Verfolger. Haaser verhinderte mit seinem Exploit einen Schweizer Dreifach-Triumph. Franjo von Allmen, der bei der drittletzten Zwischenzeit noch an der Spitze lag, belegte 15 Hundertstel hinter Rogentin Rang 4.
Für den Bündner Rogentin ist es der vierte Podestplatz der Karriere und zweite innert sieben Tagen. Mit Justin Murisier (9.) schaffte es ein vierter Schweizer unter die ersten zehn.
Wegen einer Reihe an Stürzen war das Rennen mehrmals unterbrochen. Der im Dezember von einem Kreuzbandriss zurückgekehrte Alexis Pinturault musste wegen des Verdachts auf eine neuerliche Knieverletzung mit dem Helikopter abtransportiert werden. Florian Loriot erging es gleich, und mit Nils Alphand erwischte es einen weiten Athleten aus dem französischen Team, das schon den Ausfall von Cyprien Sarrazin beklagt. Auch Dominik Paris landete auf der ruppigen Streif im Schnee, der Italiener blieb aber unverletzt.
Odermatt, der am Samstag auch den ersten Sieg in der Hahnenkammabfahrt anpeilt und so die letzte Lücke in seinem Palmarès schliessen will, ist erst der dritte Schweizer Super-G-Sieger auf der Streif nach Didier Défago (2014) und Didier Cuche (2010). Dem Dominator der letzten Jahre gelang zwar keine perfekte Fahrt, sie reichte aber zum zweiten Saisonsieg in dieser Disziplin. Seit März 2022 klassierte sich Odermatt im Super-G einzig am letzten Wochenende in Wengen nicht in den Top 5. Zehn der 21 Rennen gewann er seither, 17-mal war er auf dem Podest.
Die krisengeschüttelten Österreicher bauen ihre starke Ausbeute im Heim-Super-G dank Raphael Haaser weiter aus. Obwohl das Rennen am Freitag für den in Wengen gestürzten Teamleader Vincent Kriechmayr zu früh kam, wird im 22. Kitzbühel-Super-G zum 21. Mal ein Austria-Athlet auf dem Podest vertreten sein. (sda)